Rezension

Mir fehlte das gewisse Etwas...

Sommer in Super 8 - Anne Müller

Sommer in Super 8
von Anne Müller

Bewertet mit 3 Sternen

Schallerup, ein fiktiver Ort in den 70er-Jahren an der Ostsee. Hier wohnt Clara mit ihren Eltern und ihren vier Geschwistern. Eine typische Landarztfamilie, wie man sie vielleicht auch aus dem Fernsehen kennt. Eine Familie, die Ausflüge ans Meer macht. Eine Familie, die Zuhause gemeinsam musiziert. Der Vater, der Landarzt, der jede Bewegung der gemeinsamen Freizeit auf Super 8-Filmen zu bannen scheint, aber auch der Vater, der immer wieder mit anderen Frauen anbandelt. Clara liebt ihren Vater sehr, sie sorgt sich aber auch um ihn, weil er immer mehr dem Alkohol zuzusprechen scheint. Ihre Sorgen sind begründet, doch dann spitzt sich die Lage dramatisch zu.

"Sommer in Super 8" - wer in den 70er-Jahren aufgewachsen ist, wird sich beim Lesen auf eine Zeitreise begeben. Seien es Lieder, seien es typische Produkte der damaligen Zeit. Man erkennt alles und auch sich selbst ein bisschen wieder. 

Die Geschichte ist unterhaltsam, doch richtig fesseln konnte sie mich leider nicht. Als Leser schaut  man hinter die Kulissen der scheinbar perfekten Landarztfamilie, doch da sind auf einmal die finanziellen Probleme, die Konkurrenz, mit der Claras Vater nicht zurechtkommt und die ihn in die Alkoholsucht zu treiben scheint. Ein gutes Thema, ein wichtiges Thema und sicherlich auch manchmal sehr bewegend im Buch beschrieben, doch mir persönlich fehlte das gewisse Etwas. Claras Mutter, ihre zahlreichen Geschwister, sie blieben eher farblos. Das Ganze dann eher geschrieben wie ein Jugendbuch. 

Es ist eine Geschichte, von denen viele schon begeistert berichtet haben, doch es ist nicht mein Buch.