Rezension

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Mischung aus Krimi und Komödie mit sizilianischem Flair

Tante Poldi und die Früchte des Herrn - Mario Giordano

Tante Poldi und die Früchte des Herrn
von Mario Giordano

Bewertet mit 3.5 Sternen

Tante Poldi, die bayrische Urgewalt, die nun schon einige Zeit auf Sizilien weilt und sich mit der italienischen Lebensart mehr als angefreundet hat, steht wieder vor einer Reihe von rätselhaften Problemen. Seit Tagen schon gibt es kein fließendes Wasser mehr. Wer hat das zu verschulden, warum wird in ihrer Straße einfach das Wasser abgedreht? Als wenn das nicht schon ärgerlich genug wäre, stirbt auch noch der Hund von Freundin Valerie. Die süße Lady, die von allen heißgeliebt wurde, ist vergiftet worden? Tante Poldis Spürsinn ist also wieder gefragt. Über Umwege trifft Poldi auf den Winzer Achille Avola, der sie auch prompt zu einer freuchtfröhlichen Weinprobe einlädt, bei der Poldi dem Alkohol natürlich allzu gerne zuspricht. Doch dies bleibt nicht ohne Folgen, denn am nächsten Morgen findet sich Poldi in Achilles Bett wieder. Davon sollte ihr Liebhaber, der Commissario Montano wohl besser nichts erfahren. Doch das lässt sich leider nicht vermeiden. Denn auf dem frühmorgendlichen Nachhauseweg von Achille stolpert Poldi unverhofft auf die Leiche der Wahrsagerin Madame Sahara, die Poldi erst am Abend zuvor noch quicklebendig getroffen hatte und die jetzt ermordet vor Poldi liegt. Poldis kriminalistischer Spürsinn ist also wieder gefragt, auch wenn Montana davon natürlich überhaupt nichts hält. Aber Poldi bekommt Hilfe von unerwarteter Seite und ermittelt mit nicht ganz unlauteren Methoden gemeinsam in einem ungewöhnlichen Team.

Dieser an sich gut geschriebene Krimi unterhält schon und ist recht kurzweilig. Doch es gab für mich zahlreiche Längen, aber das ist eben Geschmackssache. Wer einen spannenden und temporeichen Krimi erwartet, ist mit diesem Buch nicht gut bedient. Hier trifft eher Krimi auf Komödie bis Klamauk. Zudem ist der Erzählstil gewöhnungsbedüftig, alles wird in unterbrochenen Passagen aus der Sicht von Poldis Neffen erzählt, der an einem Roman arbeitet, aus dem auch längere Passagen zitiert werden. Die Passagen über Sizilien, Land und Leute, Kulinarik und die Familienbande von Poldi werteten die eher für mich langweiligeren Passagen dann wieder auf, da diese durchweg sehr unterhaltsam waren. Alles in allem wurde ich gut unterhalten.

Autor: Mario Giordano