Rezension

Mit Liebe zu historischen Details

Weiße Nächte, weites Land -

Weiße Nächte, weites Land
von Martina Sahler

Bewertet mit 4.5 Sternen

Obwohl ich total gerne historische Romane lese, was dieser der erste, der das Thema Russland umfasste. Wir begleiten einige Dorfbewohner, die aus Hessen an die Wolga übersiedeln in den Jahren 1766 bis 1780. Dabei zeichnet die Autorin die unterschiedlichsten Charaktere, von denen man manche direkt sympathisch findet, andere nicht so ganz einschätzen kann und wiederum andere in keinster Weise mit Sympathie punkten. Doch eines haben alle gemeinsam, sie wollen eine neue Zukunft in Russland aufbauen, auch wenn sich jeder von ihnen etwas anderes darunter vorstellt.

Wir begleiten die Aussiedler nicht nur auf ihrem harten Weg von Deutschland nach Russland, sondern auch in ihren Anfangszeiten in der neuen Kolonie und anschließend auch einige Jahre, nachdem sie dort bereits sesshaft wurden. Während die Hauptprotagonisten zwar die Weber-Schwestern sind, haben sich dennoch einige andere Personen in den Vordergrund geschlichen, deren Geschichten teilweise sogar stärker ausgeschmückt waren. Andere Charaktere dahingegen, die anfangs ziemlich präsent waren, sind im Laufe der Geschichte etwas in den Hintergrund, jedoch nicht in Vergessenheit geraten.

Ich fand das Buch super geschrieben und auch die zeitlichen Sprünge waren in meinen Augen absolut gelungen. Die Autorin schreibt bildhaft und wie auch in der harten Realität ist auch in diesem Roman nicht immer alles heiterer Sonnenschein. Die Kälte und Weite Russlands bekommt man also eindeutig zu spüren. Im Nachwort wird dann auch nochmal auf einige historische Fakten eingegangen, die wundervoll in die Geschichte mit eingearbeitet wurden.

Mir hat der erste Band super gefallen und ich werde auf jeden Fall auch den nächsten Teil lesen, auch wenn ich hoffe, dass Klara hier ein wenig mehr Platz bekommt, da sie als jüngste Schwester im ersten Teil fast ein wenig in den Hintergrund geraten ist.