Rezension

Mit sich selbst auseinandersetzen

Allein
von Daniel Schreiber

Inhalt:

Daniel Schreiber erzählt in diesem Roman davon, wie es ist, allein zu sein, welche Gedanken und Gefühle dabei in einem selbst entstehen. Der Einfluss der Pandemie auf uns Menschen und die verstärkte Einsamkeit zu dieser Zeit nehmen ebenfalls einen großen Teil des Romans ein. Aber es wird auch gezeigt, wie man mit dem Alleinsein umgehen kann.

Meinung:

Da der Roman in der ersten Person geschrieben ist, hatte ich gleich das Gefühl, mit einem alten Bekannten über das Thema Einsamkeit und Alleinsein zu sprechen. Bei einem so sensiblen und persönlichen Thema finde ich dies sehr gut umgesetzt. Zwischen den Zeilen war die Melancholie und die Schwere gleich zu spüren und sie nahm einen immer mehr ein. Es erfordert Mut, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Das Lesen dieses Romans war nicht immer einfach, da man automatisch über sich und seine eigenen Erfahrungen reflektiert. Aber es gibt auch einen Lichtblick, der zeigt, dass man sich aus der Spirale der Einsamkeit befreien und lernen kann, mit ihr umzugehen. Denn jeder ist ein Stück weit einsam, sodass allein die Akzeptanz dessen und der richtige Umgang damit die Lösung ist.

Besonders schön fand ich, dass wir mit dem "Ich" eine Reise durch verschiedenen Stadien machen. Die Einsamkeit wird immer stärker, fast unerträglich, bis dann irgendwann wieder eine Last abfällt, da man sich selbst etwas Gutes tut, auf seine Seele und seinen Körper hört. Das gibt Hoffnung! Es ist eine Art leise beginnender Heilungsprozess, den nur man selbst initiieren kann.

Mich hat fasziniert, wie intensiv der Roman ist und wie er deutlich macht, welche Auswirkungen die Pandemie auf uns alle hat. Es gibt viele Denkanstöße, die hilfreich sind. Daher hat mich das Buch sehr beschäftigt und mit seiner Ruhe und Melancholie gefesselt, auch wenn es gleichzeitig schwere Kost war. Es wird auch auf andere Literatur verwiesen, die am Ende auch aufgelistet ist. Teilweise war mir die Erzählung etwas sprunghaft oder zu ausschweifend. Da hätte ich mir lieber gewünscht, dass stattdessen bei anderen Gedanken, die mehr zum Hauptthema passen, mehr in die Tiefe gegangen worden wäre.

Fazit:

Durch das Thema ist das Buch sehr intensiv, aber auch schwer. Aber es ist eine ganz neue Erfahrung, sich mit diesem Roman ausführlicher mit Einsamkeit auseinanderzusetzen und dabei in sich selbst zu gehen. Es kommen neue Erkenntnisse und alte Gefühle wieder auf, über die man sinnieren kann.