Rezension

Mit zu viel Sex gewürzt

Eine Prise Liebe - Kristen Proby

Eine Prise Liebe
von Kristen Proby

Bewertet mit 2 Sternen

Erster Satz

"Hast du schon gepackt?", fragt meine Schwester Mia mich am Telefon.

Meinung

Schon seit Jahren ist Cami in Landon verliebt, doch dieser ging nach dem College zur Navy und lebte seitdem fernab ihrer Heimat Portland, wo sie zusammen mit ihren Freundinnen ein Restaurant führt. Als Landon nach einem Unfall seinen Beruf als Pilot aufgeben muss und wieder zurückkehrt, will Cami sich keine Hoffnung mehr machen, doch plötzlich ist alles anders. Landon zeigt offensichtliches Interesse an ihr.

Aus der abwechselnden Sicht von Landon und Cami folgt der Leser dem Geschehen. Erzählen tun die beiden Protagonisten. Der Schreibstil war recht flüssig, doch zwischendurch tauchten unpassende Wörter, wie "fucking", auf, die den Lesefluss oftmals unterbrachen. Die Sätze klangen ziemlich lächerlich und ergaben nicht immer einen Sinn. Bei den Sexszenen, die bestimmt die Hälfte des Buches einnahmen, war es genau dasselbe. Sie waren gut und schön geschrieben, die Stimmung wurde aber durch plumpe, harte Wörter gerne mal unterbrochen. Die Handlung des Buches ließ eigentlich gänzlich zum wünschen übrig, denn sie war nicht vorhanden. Gleich zu Beginn treffen die beiden Protagonisten nach einigen Jahren wieder aufeinander, allerdings verläuft diese Begegnung alles andere als harmonisch. Landon blafft Cami ohne einen wirklichen Grund an, worauf diese Beleidigt abzieht und nach Hause geht. Keine fünf Minuten später steht Landon auch schon wieder vor ihrer Haustür und erklärt sich mehr schlecht als recht. In der Zwischenzeit hatte Cami sich allerdings schon geschworen Landon nicht mehr hinterherzulaufen. Schon wenige Tage später wirft sie ihr Vorhaben allerdings über Bord, als dieser sie nach einem Date fragt. Danach verbringen die Hauptcharaktere die meiste Zeit eigentlich nur noch miteinander im Bett, alles läuft harmonisch und ohne größere Probleme ab. Nur zum Ende hin kommt ein klitzekleiner Spannungsbogen auf, doch auch der konnte das Buch nicht mehr retten. Das Restaurant, welches im Klappentext erwähnt wird, kommt so gut wie gar nicht vor und dient anscheinend nur als Rahmenstory für die gesamte Reihe, damit es irgendeinen Zusammenhang gibt.

Charaktere

Die Protagonisten gingen mir recht schnell auf die Nerven.

Cami war aussagelos, besonders am Anfang. Zum Ende hin glänzte sie eher durch Naivität und andauernden Wutausbrüchen. Sie hat ihr ganzes Leben nur an Landon gehangen, was schon irgendwie traurig ist und konnte ihn dennoch nicht vertrauen, nur weil er nach dem College seinen Weg gegangen war und das getan hatte, was ihm Spaß machte.

Die gesamte Zeit über war Landon eine Klette, er brach sogar bei Cami ein und sie fand es auch noch süß. Er schmachtete Cami die meiste Zeit nur an und dachte darüber nach, wie, wo oder wann er sie flachlegen konnte. Über seinen Unfall wurde leider nichts geschrieben. Weder was passierte und warum er dadurch nicht mehr fliegen konnte, wo man doch gerade aus dieser Tatsache eine spannende Geschichte hätte machen können. Leider ein verschenktes Potenzial.

Die tiefe Verbundenheit der beiden war ohne eine Begründung einfach da, kam aber nicht bei mir an. Ich konnte sie einfach nicht nachvollziehen.

Über die vielen Nebencharaktere wurde wenig berichtet, sie wurden immer nur zwischendurch eingebracht und füllten die wenigen Lücken zwischen den Sexszenen.

Fazit

Ein wirklich sehr enttäuschender Roman. Weder eine richtige Handlung, noch starke und überzeugende Charaktere. Die Geschichte plätscherte einfach vor sich hin. 2/5 Sternen