Rezension

Miteinander

Auf Augenhöhe -

Auf Augenhöhe
von

Bewertet mit 4 Sternen

Die Autoren und Autorinnen dieses Buchs sind sich einig, Männer und Frauen brauchen einander. Wie im erste Buch Mose steht, Gott schuf den Menschen, und zwar männlich und weiblich. Die Unterschiede von Männern und Frauen sind eine Bereicherung für die Gemeinde, zumindest wenn beide Geschlechter ermutigt werden ihren Gaben gemäß mitzuarbeiten.

 

Dieses Buch enthält neunzehn Beiträge, die ein Miteinander von Mann und Frau in christlichen Gemeinden aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Einig sind sich alle, Gemeinden und christliche Werke profitieren von einem gemeinsamen Dienst von Männern und Frauen. Doch das ist nicht überall selbstverständlich. „Der Wandel in unseren Familien und Gemeinden hin zu mehr Begabungsorientierung und Partnerschaftlichkeit ist ein Prozess, der sich über mehrere Generationen vollziehen wird. Dafür sind unsere Vorbilder für die nächste Generation wichtig.“

 

Mehrere Beiträge in diesem Buch sind von Ehepaaren geschrieben, die sich entweder eine Stelle teilen, oder sich auf eine Aufgabenteilung geeinigt haben, bei der beide Partner berufstätig und für die Familie verantwortlich sind. Sie erzählen von ihrem Weg dahin, welche Vorteile eine solche Aufteilung hat, und wie sie mit Schwierigkeiten umgehen.

 

Die entsprechenden Bibelstellen, die zur Begründung eines hierarchischen Verhältnis der Geschlechter angeführt werden, werden in etlichen Beiträgen aufschlussreich erklärt. Dabei sind die Autoren darum bemüht keine einseitige Sicht der Bibel zu haben, sondern die biblische Aussagen in ihrem Zusammenhang zu sehen.

 

Die Aufsätze lassen sich gut unabhängig voneinander lesen. Die Länge ist unterschiedlich, die Lesedauer beträgt jeweils etwa zehn bis fünfzehn Minuten. Sie eignen sich auch gut als Diskussionsgrundlage, zum Beispiel im Hauskreis.

 

Trotz Einigkeit der Autoren, dass ein Miteinander auf Augenhöhe notwendig ist, gibt es unterschiedliche Einstellungen in anderen Fragen. Ich persönlich stimme nicht allem zu, aber ich finde es gut mir andere Meinungen anzuhören und darüber nachzudenken.

 

Was deutlich wird: Frauen, die leiten und lehren tun das genauso wenig wie Männer aus selbstsüchtigen Gründen, sondern um Gott zu dienen. Wie eine Autorin schreibt, „Schon früh übernahm ich dort Verantwortung, wo ich konnte – sei es in der Jungschar, im Teenieklub oder in der Jugendgruppe. Ich tat dies nicht, weil ich eine Leiterin sein, sondern weil ich mein Leben Gott ganz zur Verfügung stellen wollte.“

 

Fazit: Dieses Buch enthält viele unterschiedliche Beiträge über das Miteinander von Männern und Frauen in der Gemeinde. Es regt zum Nachdenken an und zeigt Probleme, aber vor allem auch Wege zur Veränderung auf. Sehr empfehlenswert!