Rezension

Mitreißend bis zu einem gewissen Punkt

Year of Passion. Februar - J. Kenner

Year of Passion. Februar
von J. Kenner

Bewertet mit 3 Sternen

Heiße Unterhaltung mit dramatischen Themen, die zwischen ergreifend und oberflächlich schwanken

Im zweiten Band der YEAR OF PASSION-Reihe versucht sich die Autorin J. Kenner an einer ganz anderen Geschichte als im ersten Band. Weil alle Geschichten die Bar und den Kalenderwettbewerb als Dreh- und Angelpunkt haben, könnte man meinen, die Geschichten würden demselben Muster folgen. Aber weit gefehlt.

Worum es in FEBRUAR geht:
Brooke und Spencer verbindet nicht nur ihr Beruf in der Renovierungs-Branche, sondern auch eine gemeinsame Vergangenheit. Davon abgesehen stammen sie aus verschiedenen Welten – das hat Brooke bestätigt, als sie ihn vor Jahren vorm Altar stehen ließ. Ihm blieb nichts von ihr, keine Erklärung. Nur die Wut, der Schmerz und die Bestätigung, dass er nicht gut genug ist. Doch als sie nun wieder vor ihm steht, mit der Bitte, ihr bei der Renovierungs-Sendung über das „The Fix on Sixth“ zu helfen, muss Spencer erkenne, dass wohl auch die Liebe geblieben ist. Aber haben sie wirklich eine zweite Chance – oder wiederholt sich ihre Geschichte bloß?

Ich habe den zweiten Band der Reihe nur kurze Zeit nach dem ersten gelesen und empfehle, den Vorgängerband zu kennen. Die Einzelheiten um die Bar und den Kalenderwettbewerb werden nicht nochmal explizit erläutert und die zahlreichen Nebenfiguren werden nicht nochmal vorgestellt. Man kann die Geschichte sicherlich auch ohne dieses Vorwissen lesen, weil es hier nur eine Nebenrolle spielt. Trotzdem versteht man deutlich mehr mit Vorwissen.

Während der erste Band als Aufhänger der Reihe noch ziemlich „theorielastig“ mit zahlreichen Infos zur Bar und den Figuren und für mich ein wenig zu überladen war, ist dieser zweite Band deutlich entschleunigter. Man kann sich voll auf die Geschichte und die Hauptfiguren einlassen. Beide waren mir sympathisch. Bei Spencer muss man ein zweites Mal hinsehen, weil er sich am Anfang hinter seinem Schmerz versteckt. Brooke fand ich sehr bodenständig und je besser man sie kennen lernt, desto mehr leidet man mit ihr mit, weil sie eine Entscheidung fällen musste, die man niemandem wünscht. Das Einzige, was mich etwas an ihr gestört hat, war ihre verhaltene Kommunikation Spencer gegenüber. Sie hat für meinen Geschmack immer einen Moment zu spät mit ihm geredet, was sich beim Lesen langatmig anfühlte.

Die Story ist alles in allem unterhaltsam, heiß und dramatisch. Sie ist auch thematisch sehr stark besetzt – leider war sie dieser starken Thematik nicht ganz gewachsen. Das Buch ist eher knapp und kurzweilig, und deshalb kam diese schwere Erfahrung, die Brooke mit sich herumschleppt, zu kurz. Worum genau es sich handelt, möchte ich nicht spoilern, aber Brooke trägt definitiv Narben davon. Ich fand es oberflächlich beschrieben, wie sie mit der Erfahrung umgeht und für mich war ihr Verhalten nicht ganz authentisch.

Mein Fazit:
Ich bin ein Fan davon, wie kreativ und vielschichtig sich die YEAR OF PASSION-Reihe von Anfang an präsentiert. Dennoch kommt FEBRUAR für mich als zweiter Band nicht ganz an den Vorgänger heran. Zwar ist er nicht so überladen mit Informationen wie Band eins, für mich passte aber das Format mit weniger als 200 Ebook-Seiten nicht mit den krassen Themen zusammen. Ich vergebe 3 Sterne für FEBRUAR. Das Buch ist eine spicy Unterhaltung, spannend zu lesen und schafft es, einen mitzureißen. Aber es ist nicht der „Muss-Band“ der Reihe.