Rezension

Mittelmäßiger Auftakt

Feuerland - Pascal Engman

Feuerland
von Pascal Engman

Ein Uhrenladen wird überfallen, in Stockholm. Alle Spuren weisen jedoch auf ein Land am anderen Ende der Welt. Und genau dort, in Chile, verbindet sich alles und ein Netzwerk kommt ans Tageslicht. Es geht nicht nur um den Raub, nein auch um Menschenhandel.
Das Cover ist unspektakulär. Der Titel fällt einem ins Auge. Feuerland erinnerte mich direkt an Chile und den Konflikt zwischen Briten und Einheimischen. Ich denke nicht, dass ich das Buch aus dem Regal genommen hätte, aber der Klappentext weckte Interesse und Neugier. Die Erwartungen konnten jedoch nicht erfüllt werden.
Die Handlung plätschert furchtbar lange vor sich hin. Zum einen Splittet es sich in drei Stränge auf, die erst nach etwa der Hälfte des Buches zueinander führen. Die Stränge sind so unabhängig voneinander, dass ein hohes Maß an Konzentration abverlangt wird um den Faden nicht zu verlieren. Das letzte Drittel etwa gewinnt an Fahrt und Spannung. Es gibt einige sehr brutale, auch drastische Passagen, die einem Thriller im nichts nachstehen. Gut wenn man damit rechnet. Schlecht, wenn man einen einfachen Thriller erwartet. Mir kam der Menschen- und Organhandel einfach viel zu kurz, verspricht der Klappentext doch anderes.
Die Protagonistin wird sehr intensiv vorgestellt und bleibt mir persönlich trotzdem unsympathisch. Sie hat neben privaten auch dienstliche Probleme. Und genau das nervt mich. Einen normalen Ermittler gibt es ja gar nicht mehr. Alles nur gescheiterte Persönlichkeiten. Das nervt mich tierisch. Sie wirkt, wie viele andere Personen in diesem Buch auch, unwirklich, weil sie oftmals so nicht nachvollziehbar reagieren und entscheiden.
Sprachlich ist das Buch kein Juwel. Nette Unterhaltung ohne sprachliche Schnörkel. Immer wieder verliert sich die Handlung in langen und langatmigen Beschreibungen und somit wird das Lesen doch recht zäh.

Ein mittelmäßiges Buch. Ich war recht schnell gelangweilt. Das Ende entschädigt wenigstens ein bisschen. Die Protagonistin ist mir so unsympathisch, dass ich vermutlich keinen weiteren Teil der Reihe lesen bzw. Hören werde.