Rezension

Mittelprächtig

Göttinnensturz - Anni Bürkl

Göttinnensturz
von Anni Bürkl

Bewertet mit 3 Sternen

Das Ausseerland kurz vor dem Narzissenfest. Die Inhaberin des ortsansässigen Teesalons, Berenike, entdeckt während eines Spazierganges mit ihrer Freundin Ellen eine Leiche von Monika im Wolfgangsee. Dorfpolizist Kain möchte die Sache gern als Unfall nach dem Schützenfest abtun, doch die um den Hals gewickelte Schürze des Dirndls spricht dagegen. Berenike informiert ihren Lebensgefährten Jonas. Kurze Zeit später wird der für die Gewänder der Narzissenhoheiten zuständige Trachtenschneider tot mit seinem Trachtenhemd an einem Mühlrad gebundenaufgefunden, und auch der Schuster entgeht dem Mörder nicht, er wird mit seinem Haferlschuh erschlagen....

Da dies bereits der 4. Band der Berenike-Serie ist, muß sich der Leser erstmal an die einzelnen Charaktere gewöhnen. Doch dies gelingt nach einer gewissen Zeit, auch wenn man immer das Gefühl hat, man hätte doch vorher die anderen Bände lesen sollen. Der Schreibstil ist flüssig und durch kurze Sätze geprägt. Der Spannungsbogen ist leider nicht durchgängig konstant, es gibt Höhen und Tiefen. Die Lösung des Falles ist nicht wirklich schlüssig, es bleiben doch Fragen offen. Auch der Bezug Tracht - Nazi ist für mich sehr weit hergeholt. Tradition ist halt Tradition, das hat mit einer politischen Gesinnung in meinen Augen nichts zu tun. Lobenswert ist die Einbringung des österreichischen Dialektes, den man problemlos verstehen kann.