Rezension

Mitten aus dem Leben

Mit Blaulicht und Büchse -

Mit Blaulicht und Büchse
von Hermann Carl

Bewertet mit 5 Sternen

„...Es gibt Dinge, von denen konnte ich mir nicht vorstellen, dass es sie gibt – bis ich es selbst erlebte...“

 

Der Autor ist passionierter Jäger und pensionierter Polizist. In 34 kurzen Geschichten erzählt er aus seinem Leben. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist leicht und locker, mal humorvoll, an anderen Stellen spannend.

So unterschiedlich wie seine täglichen Einsätze sind die Erzählungen. Ab und an war zugleich als Polizist und Jäger gefordert, nämlich dann, wenn sie zu einem Wildunfall gerufen wurden.

 

„...Als Jäger war mir klar, dass das Stück bei der sommerlichen Hitze in kürzester Zeit verderben würde. [...] Kurz entschlossen zog ich mein Jagdmesser, das ich aus lieber Gewohnheit immer am Gürtel trug, und begann, das Wildschwein fachgerecht aufzubrechen...“

 

Erlebnisse beim Verteilen von Knöllchen, unangenehme Situationen im Milieu und die Suche nach angeschossenen oder verletzten Tieren sind weiter Themen, die in den Geschichten enthalten sind.

 

„...Unser Fahrgast hatte die die blinden Passagiere mitgebracht, Wir nahmen ihn genauer in Augenschein und sahen den Flohzirkus in voller Aktion...“

 

In einigen Geschichten erweisen sich die Polizisten im wahrsten Sinne des Wortes als Freund und Helfer. So organisieren sie für ältere Damen einen Ausflug und verbringen Zeit mit benachteiligten Jugendlichen. Mit letzteren entwickelt sich ein schönes Vertrauensverhältnis.

Einige zum Teil humorvolle Schwarz-Weiß-Zeichnungen vervollständigen das Büchlein.

Die Erzählungen haben mir sehr gut gefallen. Sie sind mitten aus dem Leben gegriffen und schön aufbereitet.