Rezension

Mörder und blinde Passagiere an Bord

Die Schattenbande hebt ab - Frank M. Reifenberg, Gina Mayer

Die Schattenbande hebt ab
von Frank M. Reifenberg Gina Mayer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Schattenbande erlebt ihr größtes Abenteuer. Erst geht das Theater von Madame Fatale in Flammen auf, dann macht sich ihre gute Freundin mit ihrem Partner Horatio W. Sourcrowd in einem Luftschiff nach Amerika auf und aus Versehen ist die gesamte Schattenbande als blinde Passagiere an Bord. Gefährlich wird es als klar wird, dass auch ein gewiefter Mörder an Bord ist – mit einer Schusswaffe, die zu einer unkalkulierbaren Gefahr für alle an Bord des Zeppelins wird.

Leider der letzte Band über die liebenswerte Schattenbande. Noch einmal steht das Berlin der 20er Jahre vor einem auf, von den Erich-Kästner-artigen Illustrationen mit einem unwiderstehlichen Flair versehen. Toll geschrieben und mit einem schön durchdachten Spannungsbogen bis zur letzten Seite mit vielen Irrwegen und Überraschungen versehen. Für jeden Leser ist ein Lieblingscharakter dabei, ob es der vorlaute Otto, der erfindungsreiche Paule, die toughe Klara oder das kluge Nesthäkchen Lina ist. Jungs wie Mädchen kommen in diesem spannenden Kinderkrimi auf ihre Kosten. Reich illustriert mit toll gestalteten Zeitungsartikeln aufgelockert folgt man dem Abenteuer hoch in den Lüften. Im Nachwort gibt es dann noch ein paar sachliche Informationen zu den verwerteten geschichtlichen Fakten, alles kindgerecht aufbereitet - nicht zu naiv und nicht zu überfrachtet.

Mit dem Schluss bin ich nicht richtig einverstanden, jedenfalls nicht, wenn es tatsächlich der letzte Band bleibt. Ich hoffe, dass sich Frank M. Reifenberg und Gina Mayer zu einer weiteren Geschichte entschließen können, denn die Schattenbande hat noch viel Potential.

Mit dem fünften Band liegt ein spannender Kinderkrimi vor, der nicht nur von den Zeichnungen her an Erich Kästner erinnert und eine einzigartige, tolle Entdeckung im Kinderkrimi-Markt ist. Für Jungs und Mädchen gleichermaßen spannend und ganz nebenbei erfährt man etwas über die 20er Jahre. Die historischen Informationen dominieren nicht, sondern sind einfach als Bausteine des einzigartigen Leseerlebnisses eingefügt.

Eine klare Leseempfehlung für alle, die Kinderkrimis lieben!