Rezension

Mord auf dem Herrensitz Allerby House. Wer war wohl der Täter?

Schatten über Allerby - Rebecca Michéle

Schatten über Allerby
von Rebecca Michéle

spannender Krimi für regnerische Tage

Inhalt:

Mabel Clarence ist einem neuen Fall auf der Spur: Noch vor wenigen Tagen saß sie mit der jungen, hübschen Lady Michelle Carter-Jones zusammen, die eine große Geburtstagsparty für ihren viele Jahre älteren, an den Rollstuhl gefesselten Mann Douglas plante. Doch nun erfährt Mabel, das Michelle Selbstmord begangen hat. Sie ist überzeugt, dass da was nicht stimmt!
Als Pflegerin getarnt schleicht sie sich beim den Carter-Joneses ein, um der Sache nachzugehen. Als es auf deren Herrensitz Allerby House einen weiteren Toten gibt, kommt sie einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur und sie schwebt bald selbst in großer Gefahr.

 

Meine Meinung:

"Schatten über Allerby" ist der dritte Roman um die sympathische ältere Dame Mabel Clarence. Sie ermittelte bereits in "Der Tote von Higher Barton" und "Der Tod schreibt mit". Obwohl ich die beiden Vorgängerromane leider nicht gelesen habe, da ich eher zufällig auf dieses Buch gestoßen bin, hatte ich keine Probleme, der Geschichte zu folgen. Zwar werden oftmals Bemerkungen zu früheren Fällen gemacht, die aber das Verständnis des aktuellen Falles nicht beeinflussen. Die Geschichte "Schatten über Allerby" ist in sich abgeschlossen.

Auch die Personen, die offensichtlich bereits in den ersten beiden Romanen vorkamen, werden nochmal kurz vorgestellt, so dass man dem Geschehen gut folgen kann. Außerdem befindet sich ganz am Ende des Buches eine nützliche Zusammenfassung mit kurzen Erklärungen zu den wiederholt vorkommenden wichtigsten Orten und Personen.

Die Hauptperson Mabel finde ich sehr sympathisch. Sie ist Mitte 60 und arbeitet als Haushälterin bei dem oft griesgrämigen Tierarzt Victor. Sie hat ein gutes Gespür für Mordfälle in ihrer Umgebung und kann es nicht lassen, diesen nachzugehen, auch wenn sie sich damit in Gefahr bringt. Mich persönlich erinnert sie teils an Miss Marple, oft muss ich aber auch an Jessica Fletcher aus der Fernsehserie "Mord ist ihr Hobby" denken. Mir ist die liebenswerte Mabel im Lauf der Geschichte sehr ans Herz gewachsen, genau wie die anderen Charaktere auch, die alle sehr echt wirken.

Außerdem gefällt mir die Atmosphäre sehr gut. Die ländliche, cornische Gegend. Alte, gemütliche Cottages und Herrenhäuser. Ein sehr gelungenes Krimi-Feeling! Die Story selbst fand ich auch sehr gut. Bei dem vorliegenden Mord kommen nur wenige Personen als Mörder in Frage, doch es bleibt bis zum Ende spannend. Immer wieder tauchen neue Fakten auf, die aber gut zusammenpassen. Ich habe nicht das Gefühl, das einfach wahllos irgendwelche Beweise auftauchen, sondern es ist meiner Meinung nach eine stimmige Entwicklung.

Der Roman kommt ohne viel Gewalt aus, ist aber trotzdem fesselnd. Die verdeckte Ermittlungsarbeit von Mabel zieht sich nie in die Länge. Ich bin immer am mitfiebern, was wohl als nächstes passiert. Am Ende wird es dann für Mabel richtig brenzlig als sie einer heißen Spur nachgeht. Ein gelungenes, spannendes Ende, dem noch eine verständliche Aufklärung des Falles folgt.

Das Buch konnte ich ohne größere Schwierigkeiten lesen. Die Sprache war sehr flüssig und die Handlung ebenfalls, sodass die Geschichte nie ins stocken kam. Die ca. 320 Seiten habe ich regelrecht verschlungen.

 

Fazit:

"Schatten über Allerby" ist meiner Meinung nach ein gelunger Krimi. Damit kann man sich bei schlechtem Wetter definitiv einen gemütlichen Abend machen. Die Geschichte bleibt bis zum Ende spannend und ich genoss die Gesellschaft der lieben Mabel sehr. Klare Empfehlung!