Rezension

Mord im Paradies

Liebe auf Bewährung - Polly Levine

Liebe auf Bewährung
von Polly Levine

Bewertet mit 3.5 Sternen

Victoria Lord und Steve Solomon sind beide Anwälte, aber mit sehr unterschiedlichen Vorgehensweisen. Während Victoria einfach ordentlich arbeitet, trickst Steve sich auch gerne mal durch und würde es wahrscheinlich auch noch schaffen, einem Eisbären einen Tiefkühlschrank zu verkaufen, wenn es drauf ankäme. Da Steve sehr dominant ist, will Victoria aus der gemeinsamen Kanzlei aussteigen - was nicht einfach ist, da die beiden auch ein Paar sind.
Dann finden sie eines Abends am Strand von Key West ein zerschelltes Boot, neben dem ein harpunierter Mann liegt und Victorias Onkel Grif, der ehemalige Geschäftspartner ihres Vaters, der nur deshalb nicht mehr sein Geschäftspartner ist, weil Victorias Vater sich das Leben genommen hat. Onkel Grif und sein Sohn planen eigentlich gerade ein Hotel auf einem Riff - und der Harpunierte war von der Umweltschutzbehörde und hatte gerade sein OK gegeben. Doch warum musste er dann sterben?

Dieser Krimi ist ein Teil einer Reihe, wenn ich es richtig verstanden habe, der dritte. An sich liest er sich flüssig und am Anfang sind die Dispute von Steve und Victoria auch noch lustig, aber mit der Zeit (nach ca. 150 Seiten) wird das Buch eher zäh. Zumal der Spannungsbogen sehr flach ist, es ist halt kein Krimi im eigentlichen Sinn. Ich fand Steves Eifersucht mit der Zeit ziemlich nervig, zumal er halt ein Macho ist.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass zwischendrin noch andere Fälle vor Gericht behandelt werden, die mit dem eigentlichen Geschehen nichts zu tun haben - zwar durchaus amüsant, wenn Steve mit einer Gummipuppe vor Gericht erscheint, aber eigentlich hätte ich gern gewusst, was es jetzt mit dem Toten auf sich hat.

Schade, der Anfang war vielversprechend. Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden, was Humor angeht.