Rezension

Mord im Seniorenheim

Die Langeweile stirbt zuletzt -

Die Langeweile stirbt zuletzt
von Julia Bruns

Bewertet mit 3 Sternen

Auf Wunsch seiner Frau Margot lebt Helmut Kriminalkommissar a. D. jetzt in einer Seniorenresidenz. Mit Wäscheservice, drei Mahlzeiten, Fußpflege und Programm jeden Tag. Gegen die Langeweile helfen eine Flasche Bier am Wochenende zwei auch nicht mehr. Da stirbt die Küchenhilfe Selma überraschend mit einer Gabel im Kopf, endlich wieder etwas los in Helmuts Leben. 
Einerseits ist dieser Cosy Crime humorig und ich konnte an vielen Stellen lachen. Wenn bei den Seancen in Ermangelung anderer Verstorbener die Haustiere herhalten müssen. Helmuts Art allem auf dem Grund zu gehen nervt seiner Frau denn die möchte einfach nur noch den Luxus genießen und mit ihren neuen Freundinnen den ganzen Tag lang klatschen.
Auf der anderen Seite wird das Seniorenheim so beschrieben wie ich es mir in meinen nicht so schönen Vorstellungen erträume. Wildfremde Menschen sitzen sich jeden Tag gegenüber. Die meisten sind ab einem gewissen Alter festgefahren in ihren Gewohnheiten ( ich auch ), das nervt die anderen. Jeden Tag der gleiche Trott, geht nicht anders, ist klar aber in meinem eigenen Heim kann ich dann essen wann und was ich will. Solange ich keine Unterstützung brauche die über das normale Maß hinausgeht ( Fenster putzen, Gardinen aufhängen ) möchte ich genau wie Helmut in meinen eigenen vier Wänden bleiben.
Für meinen Geschmack hat die Autorin den Spagat zwischen den beiden Themen geschafft. Unterhaltung a la Krimi und die Frage über die man sehr genau nachdenken sollte: ist das etwas für mich auf Dauer.