Rezension

Mord im Urlaubsparadies

Kretisches Schweigen -

Kretisches Schweigen
von Nikos Milonás

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Tag am Meer. Solide Krimi-Kost nicht nur für Kreta-Kenner!

„Kretisches Schweigen“ ist bereits der dritte Fall für den sympathischen Kommissar Michalis Charisteas. Er ermittelt auf der griechischen Insel Kreta, in seiner Heimatstadt Chania. Die Vorgänger hatten mich überzeugt und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?

Kretas Geschichte und Mythologie sind eng miteinander verbunden und so haben sich im Süden Kretas zahlreiche Urlauber am Strand von Frangokastello eingefunden, weil sie im Morgengrauen die Drosoulites sehen wollen. Doch statt Visionen menschenähnlicher Schatten stoßen sie auf menschliche Knochen. Schnell steht fest, es handelt sich um die Skelette zweier Männer. Beide wurden offenbar ermordet und vor etwa 10 Jahren am Strand begraben. Zur gleichen Zeit gab es auch eine Reihe von Kirchendiebstählen. Ebenso hatten Feindschaften und Blutrache nie aufgehört in dieser Region. Wo ist die Verbindung? Michalis und sein Kollege Koronaios ermitteln und stoßen auf eine Mauer des Schweigens…

Nikos Milonás alias Frank D. Müller hat seinen neuen Kreta-Krimi atmosphärisch in Szene gesetzt, voller Frappé und Folklore. Auch das Privatleben des Protagonisten nimmt wieder viel Raum ein. „Kretisches Schweigen“ ist aber auch ein Buch, das die Folgen der Finanzkrise thematisiert. Am Anfang mäßig spannend, am Ende rasant wie ein amerikanischer Actionfilm.

Fazit: Ein Tag am Meer. Solide Krimi-Kost nicht nur für Kreta-Kenner!