Rezension

Mord in Salzburg

Sieben letzte Worte - Franz Zeller

Sieben letzte Worte
von Franz Zeller

Bewertet mit 5 Sternen

"Sieben letzte Worte" ist der dritte Fall für das sympathische Salzburger Ermittlerteam um Franco Moll. Auch ohne die Vorgängerbände zu kennen konnte ich problemlos in die Story finden und war mit den Protagonisten schnell vertraut. Die Einstiegsszene ist gut gewählt: das Wasser der Petersmühle ist blutrot gefärbt, eine junge Mutter mit ihren Kindern steht verwundert neben der Mühle, als ein Körper im Becken landet. Doch nein, so schnell geht es nicht. Bei dem vermeintlichen Körper handelt es sich um eine aufblasbare Gummipuppe.
In Salzburg stehen die Festspiele bevor, es wird geprobt was das Zeug hält. Doch dann wird die Hauptdarstellerin Mira Krainer vermisst, ausgerechnet die bekannte sowie beliebte Schauspielerin. Wenige Tage später findet sich eben diese Schauspielerin leblos auf dem Mühlrad der Petersmühle und die Ermittlungen in einem brisanten Mordfall beginnen.

Der Krimi punktet für mich nicht nur mit der fesselnden Handlung, sondern vor allem mit einem überaus sympathischen Ermittlerteam. Franco Moll, sein kräftiger Kollege Oberhollenzer sowie die Kollegin Martina Pelegrini sind ganz unterschiedliche Charaktere, harmonieren als Team aber perfekt. Die Figuren wirken authentisch da sie schön skizziert sind und nicht nur der Ermittlungsalltag geschildert wird, sondern auch das Privatleben eine große Rolle spielt. So konnte ich mir als Leser einen umfassenden Eindruck von den jeweiligen Charakteren machen. Sympathisch wirkt auf mich vor allem Moll, der alleinerziehender Vater und auf der Suche nach einer neuen Partnerin ist. In einem Restaurant lernt er die geheimnisvolle Bettina kennen. Auch Martina Pelegrini hat eine Affäre, ihr  Smartphone wird überstrapaziert. Oberhollenzer kämpft mit seinem Gewicht und den staubtrockenen Reiscrackern, jeder hat seine privaten Probleme. Gefallen hat mir vor allem der lockere, flapsige Umgangston der im Team herrscht. Es wird gestichelt und liebevoll aufgezogen, Dialoge wie aus dem Leben gegriffen.

Durch kurze Kapitel liest sich die Story angenehm flott, einige Kapitel sind aus der Sicht des Mörders geschrieben, so dass man eine Ahnung bekommt, weswegen Mira Krainer sterben musste. Doch die Suche nach dem Mörder gestaltet sich schwierig. Das Team um Moll verfolgt verschiedene Fährten, macht aber keine nennenswerten Fortschritte.

Bei diesem Krimi ist man als Leser gefordert, kann wunderbar miträtseln und Vermutungen anstellen wer der Täter sein könnte, Kandidaten gibt es einige. Ich bin aber lange Zeit im Dunkeln getappt, da der Autor viele falsche Fährten legt. Am Ende laufen die Fäden zusammen, die Spannung steigert sich kontinuierlich und Molls Privatleben bringt ihn auch noch in eine gefährliche Situation.

Fazit: Kurzweiliger, spannender Krimi mit Lokalkolorit und Salzburg-Feeling, der mich voll überzeugt hat. Die Vorgänger muss ich unbedingt auch noch lesen.