Rezension

Mordermittlungen in Paradise

Am Limit
von David Baldacci

John Puller, Ermittler bei der US-Militärpolizei, hat einen persönlichen Fall zu klären: Seine alte Tante hat ihrem Bruder einen Brief geschrieben, in dem sie von geheimnisvollen und gefährlichen Beobachtungen schreibt und darum bittet, dass ihr Neffe ihr zu Hilfe kommt. Doch als Puller in ihrem Wohnort Paradise in Florida eintrifft, ist die Tante schon tot, anscheinend verunglückt. Misstrauisch beginnt er, ihren Tod zu untersuchen. War es wirklich ein Unfall? Was hat die Tante beobachtet? Und warum werden kurz nach seiner Ankunft weitere betagte Rentner tot aufgefunden? Puller kommt einer internationalen Verbrecherring auf die Spur...

Zunächst ist Puller auf sich allein gestellt und muss wie ein "lonesome cowboy" ganz allein in dem nur äußerlich so idyllischen Städtchen ermitteln - das erinnert an Lee Childs Jack Reacher. Doch er findet Hilfe von verschiedenen Seiten. Gefährlich ist die Untersuchung immer, und so steht er mehrfach einer großen Übermacht gegenüber. Hier ist dieser thriller etwas einseitig gestrickt: Natürlich muss der gute Held den Gegnern sowohl an Intelligenz als auch an Kampfgeschick und an Treffsicherheit überlegen sein - von seiner moralischen Seite mal ganz abgesehen. Etwas nervend sind auch die Lobeshymnen an die US-Army und die Nebenbemerkungen, dass Onkel Sam seine Diener für ihren gefährlichen Einsatz so gering bezahlt. Davon abgesehen ist das Buch ein solider thriller mit einem korrekt konstruierten plot und vielen spannenden action-Szenen. Mir wahr nicht bewusst, dass dies schon der zweite Band um John Puller ist, und so werde ich nun den ersten, "Zero Day", bei Gelegenheit nachholen.