Rezension

Morse ermittelt nach der Methode trial and error

Zuletzt gesehen in Kidlington - Colin Dexter

Zuletzt gesehen in Kidlington
von Colin Dexter

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Polizeibeamter stirbt bei einem Verkehrsunfall auf dem Rückweg von London nach Oxford. Offensichtlich hat er weiter privat in einem Fall ermittelt, der ihn nicht losgelassen hat. Vor zwei Jahren verschwand eine Schülerin einer Gesamtschule, der Beamte hatte offensichtlich eine neue Spur entdeckt. Inspector Morse bekommt den Fall übertragen, zumal einen Tag nach dem Unfall ein Lebenszeichen der jungen Frau aufgetaucht ist. Eher unwillig stürzt sich Morse, unterstützt von seinem Sergeant Lewis, in die Ermittlungsarbeiten, die Lehrer, ja sogar die Eltern des Mädchens umfasst, wobei Morse davon ausgeht, dass sie eben nicht mehr lebt. Er entwickelt nach dem Muster trail and error zahlreiche Hypothesen, die sich letztendlich weitgehendals falsch erweisen, einer seiner Verdächtigen wird gar zum Mordopfer. Die Lösung des Falles erfolgt nach vielen Umwegen eher intuitiv.

Wenn die im Anhang angegebene Üversicht stimmt, ist "Zuletzt gesehen in Kidlington" Morses zweiter Fall. Dabei ähnelte er so gar nicht dem "genialen" Sonderling, als der er im Klappentext angekündigt wird. Sonderling ja, aber genial geht anders. Aber genau das macht den Reiz des Romans aus.