Rezension

Mütter und Töchter im Gefühlsdickicht

Wir sitzen im Dickicht und weinen -

Wir sitzen im Dickicht und weinen
von Felicitas Prokopetz

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Titel wie " Wir sitzen im Dickicht und weinen", zusammen mit dem ansprechenden Cover, hat mich neugierig gemacht. Ich lese sehr viel und bin vielseitig interessiert. Grundsätzlich fand ich das Thema des Romans sehr interessant, Familienkonstellationen, insbesondere zwischen Müttern und Töchtern, interessiere mich immer sehr.

Gier bin ich aber leider nicht ganz überzeugt worden. Teilweise fand ich das Thema sehr gut umgesetzt und den Schreibstil ganz okay, aber so richtig abgeholt hat mich das Buch leider nicht. Die Hauptpersonen konnten mir nicht recht sympathisch werden und ich war irgendwann genervt von ihrem Verhalten.

Ich finde, es gibt bessere Bücher zu dem Thema. Dennoch gab es ein paar Stellen die mir sehr gut gefallen haben:

 

"... da habe ich zum ersten Mal so richtig verstanden, wie schmal der Gratist. ..  Der Grat zwischen dem, was wir als unser normales Leben verstehen, gesund, selbstbestimmt - und dem ausgeliefert sein als Kranke."

 

"Warum ist es so klar, dass eine Verwandtschaft ersten Grades im Krankheitsfall alles aufwiegt? Warum verklärt der drohende Tod die Dinge so stark, fragt niemand danach, was passt bisher geschah, darf nicht mehr logisch gedacht werden? Ich habe dafür, die Tochter meiner Mutter zu sein, einen hohen Preis gezahlt. Nicht ich schulde Mama was, sondern sie mir."