Rezension

Mutiger autobiografischer Manga

Meine lesbische Erfahrung mit Einsamkeit - Kabi Nagata

Meine lesbische Erfahrung mit Einsamkeit
von Kabi Nagata

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurz nach Abschluss der Oberschule beginnt Kabi Nagatas große Lebenskrise, an der sie uns mutig mit diesem Manga teilhaben lässt. Der Manga wurde zunächst anonym im Internet geteilt, bevor er gedruckt wurde und seinen Weg auch nach Deutschland gefunden hat. Nagata besucht die Uni nicht lange, bevor sie merkt, dass es für sie nicht der richtige Weg ist. Sie findet hier und da für eine Weile wechselnde Jobs, hält sie aber nie lange, weil sie sich nicht gut fühlt und der Arbeit fernbleibt. Nagata driftet durchs Leben und ist bald völlig richtungslos. Sie versucht über sich zu recherchieren, herauszufinden was mit ihr nicht stimmt. Psychisch geht es ihr so schlecht, dass sich eine kahle Stelle an ihrem Kopf bildet, weil sie sich immer die Haare herauszieht, wenn sie nervös ist. Diese Stelle macht ihr auch große Sorgen, als sie schon den Mut aufbringt, sich mit ihrer Einsamkeit auf unkonventionelle Weise auseinanderzusetzen. Sie hat vor, eine queere Escort zu buchen und sich mit ihr in einem Lovehotel zu treffen. Aber ist das die Lösung zu ihren Problemen? Ein sehr offener Manga mit ernsthaften Themen, der mich durch sein Cover und natürlich den ungewöhnlichen Titel direkt angezogen hat. Die rosa Farbe des Covers begleitet Leser:innen übrigens durch den gesamten Inhalt der Geschichte und ist eine interessante Abwechslung zum sonst üblichen Schwarzweiß. Ich bin auf jeden Fall neugierig auf weitere Manga der, soweit mir bekannt, weiterhin anonymen Mangaka.