Rezension

Nach bewährtem Schema

Sakrileg - Dan Brown

Sakrileg
von Dan Brown

Bewertet mit 4 Sternen

Der Kurator des Louvre wird ermordet, und der Symbolologe Robert Langdon steht an der Spitze der Verdächtigenliste. Zusammen mit der Enkelin des Ermordeten macht er sich auf die Suche nach dem heiligen Gral.

 

Wie bei den Robert Langdon Büchern so üblich, wird auch „Sakrileg“ aus wechselnder Perspektive erzählt. Einerseits wird die Sicht von Robert Langdon geschildert, andererseits die seiner Widersacher. So wird dem Leser schon bald klar, wer der augenscheinliche Gegner Langdons ist, der Kopf hinter der ganzen Sache wird aber erst gegen Schluss aufgedeckt. Auch in diesem Band wird Langdon wieder auf eine „Schnitzeljagd“ geschickt um den einzelnen Spuren zur Lösung des Geheimnisses zu folgen. Im Grunde hat der Autor Dan Brown hier nichts anderes getan, als seinen Bestseller „Illuminati“ in ein neues Gewand zu stecken. Dies hat er aber sehr geschickt gemacht und der Thriller vermag den Leser mit viel Spannung zu fesseln. Etwas schade fand ich, dass die Hintergründe schon etwa in Buchmitte aufgedeckt wurden und es dann nur noch darum ging, wer hinter der ganzen Sache steckte. Mit dem Rauszögern der Auflösung hätte die Spannung hier noch etwas gesteigert werden können. Nach dem Showdown der hier nicht ganz an Ende des Buches angesetzt ist, kommt noch ein ruhiger, erzählender Teil, der das Tempo und die Spannung stark senkt.

 

Der Schreibstil von Dan Brown ist nicht besonders hochstehend, aber er lässt sich schnell und flüssig lesen. Durch die kurzen Kapitel, die meist mit einem Cliffhanger enden, gerät der Leser in einen Sog, der er schwer macht, das Buch zur Seite zu legen.

 

Die gesamte Robert-Langdon-Reihe wird in der Hörbuchversion von Wolfgang Pampel gelesen. Während ich die anderen Hörbücher („Sakrileg“ ist mein drittes der Reihe) durchaus angenehm zu hören fand und nur kleinere Kritikpunkte hatte, fühlte ich mich mit diesem gar nicht wohl. Wolfgang Pampel hat die an sich nicht schlechte Idee, mit Akzenten zu spielen, um die verschiedenen Charaktere unterschiedlich zu gestalten. Nur leider wirken diese Akzente so aufgesetzt, dass sie beinahe in den Ohren schmerzen. Zudem ist er nicht konsequent, manche Franzosen spricht er mit französischem Akzent, manche ohne, ebenso bei den Briten. Zunächst dachte ich, er gäbe nur den Charakteren einen hörbaren Akzent, bei denen dieser auch im Buch erwähnt wird, doch manchmal wird ein starker Akzent ausdrücklich erwähnt, der danach aber nicht hörbar ist. Darum werde ich „Sakrileg“ beim nächsten Mal wohl doch lieber lesen als hören, das schont die Nerven…

 

Im Grunde bietet „Sakrileg“ wenig Neues für Leser, die bereits „Illuminati“ oder einen der anderen Robert Langdon Thriller kennen. Dennoch vermag das bewährte Schema mit Spannung zu fesseln und gut zu unterhalten.

 

Mein Fazit

„Standardkost“ nach bewährtem Schema, spannend, aber mit furchtbaren Akzenten in der Hörbuchversion.