Rezension

Nach Jahrzehnten ein Nachschlag zum kalten Spion

Das Vermächtnis der Spione -

Das Vermächtnis der Spione
von John Le Carré

Bewertet mit 5 Sternen

Abschlussband der George Smiley-Reihe

Eines der in meinen Augen besten über den "Kalten Krieg" existierenden Bücher war und bleibt vermutlich lebenslang das Buch des kürzlich verstorbenen Autors John Le Carré "Der Spion, der aus der Kälte kam", das mit einem fulminanten Finale an der Berliner Mauer endete und nach einem meiner Auffassung nach zu vernachlässigenden Folgeband "Dame, König, As, Spion" hier nun seinen endgültigen Abschluss finden soll. Natürlich spielt George Smiley wieder eine Rolle und natürlich hat Le Carré auch hier erneut grenzgenial lebhafte Fantasie verwoben mit eigenen während seiner kurzen Dienstzeit beim britischen Geheimdienst erworbenen Erfahrungen. Die Kinder der Protagonisten aus Teil 1 wollen den Staat auf Entschädigung verklagen, weil sie meinen, Liz Gold und Alec Leamas seien damals umsonst geopfert worden. Ob es nun diese "Nachlese" unbedingt gebraucht hat, mag dahin gestellt bleiben. Zumindest zeigt der Autor deutlich, dass er spannende Geschichten immer noch zu Stande bringt. Und: Auf jeden Fall ist es ein Anlass, das Original noch einmal zu lesen oder sich dessen ebenfalls überaus gelungene Verfilmung mit damaligen Leinwandgrößen wie Richard Burton, Peter van Eyck oder Oskar Werner zu gönnen