Rezension

Nach schleppendendem Beginn spannendes Kopfkino

Stars and Smoke -

Stars and Smoke
von Marie Lu

Bewertet mit 4 Sternen

Winter Young hat es geschafft und seinen Traum erfüllt, denn er ist einer der angesagtesten Popstars schlechthin und füllt mit seinen Konzerten riesige Arenen. Doch seit dem Tod seines großen Bruders Artie, fühlt sich Winter mit nichts so richtig wohl. Seine Mutter hat sich seitdem völlig von ihm abgewandt und er fragt sich, ob das nun wirklich sein Traum war. Als er nach einem Konzert von Agenten der Panecea Group mehr oder weniger entführt wird, wird er gebeten, für sie undercover zu arbeiten. Eli Morrisson, gesuchter Drogenbaron, möchte für seine Tochter zum Geburtstag ein Privatkonzert von Winter und die Agenten wollen Winter als Spion einschleusen. An seiner Seite soll die jüngste Agentin der Gruppe, Sidney Cossette, bleiben und ihn unterstützen. Sidney glaubt zunächst noch, Winter sei eingebildet, doch schon bald muss sie ihre Meinung ein wenig revidieren.

Seit der Legend Reihe bin ich ein großer Fan der Autorin Marie Lu und ich habe mich unheimlich darüber gefreut, als ich entdeckt habe, dass ein neues Buch von ihr übersetzt wurde.
Stars and Smoke ist optisch sehr hübsch und ansprechend und die Geschichte versprach Spannung und Action. Marie Lus Schreibstil ist einfach locker, flüssig und absolut modern und passt dadurch auch ganz hervorragend zur Zielgruppe.
Der Einstieg zog sich ein klein wenig, für mich hätte durchaus schon etwas mehr Action zu Beginn auftreten dürfen, doch ab einem gewissen Punkt wird es dann auch definitiv spannender. Zunächst liegt der Fokus auf Winter, aber auch auf Sidney, die sich auf den ersten Blick völlig voneinander zu unterscheiden scheinen. Doch hinter Winter steckt viel mehr und auch Sidney ist nicht leicht zu durchschauen. Der Einstieg war also ein recht durchschaubarer, im typischen Young Adult Stil, geschriebener Roman. Ab circa Mitte des Buches gibt es dann eine Wendung, die dann auch wirklich die gesamte Story actionreicher werden lässt. Schmunzeln ließen mich die diversen Erfindungen im James Bond Junior Stil, wie Ohrringe mit Lautsprecherfunktion oder dem unauffälligen Auto.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten erzählt, so dass man von beiden sehr viel erfährt, vor allem über ihre Gefühle und Gedanken.
Wie ich bereits erwähnte, unterscheiden sich die beiden schon von Grund auf. Winter ist der schöne, gefeierte Star, der sich scheinbar alles leisten kann. Wo hingegen Sidney aus ärmlichen Verhältnissen stammt und ihren Drang, kleinere Dinge mitgehen zu lassen, nur schwer bremsen kann. Die beiden liefern sich so manch einen Schlagabtausch, der mich schmunzeln ließ, da beide einfach fließend sarkastisch reden und damit auch genau meinen Humor treffen. Was natürlich schon der Klappentext verspricht, ist, dass sich die beiden trotz aller Unterschiede einander annähern. Die Nebencharaktere der Geschichte bleiben relativ im Hintergrund und sind im Grunde aber so weit ausgearbeitet, wie es für die Handlung nötig war.

Mein Fazit: Auch wenn das Buch ein wenig Zeit braucht, um wirklich spannend zu werden, habe ich die Geschichte rund um Winter und Sidney gerne gelesen. Marie Lu bietet hier ein, ab der Mitte, spannendes Kopfkino á la James Bond mit überraschenden Momenten. Die beiden Protagonisten fand ich sehr sympathisch und ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit ihnen weitergehen wird.