Rezension

Naja

5 Dinge, die ich über meinen Vater weiß - Mariken Jongman

5 Dinge, die ich über meinen Vater weiß
von Mariken Jongman

~~Inhalt:

"Ich setzte mich und griff nach einem Blatt Papier. Dann eben die Fakten auflisten. Ich liebe Listen. Sie schaffen Ordnung und geben einem das Gefühl, dass alles genau so ist, wie es da steht, und nicht doch ganz anders. Ich notierte: - Niemand weiß, wer mein Vater ist, nicht mal meine Mutter. - Er war Bassist, mehr habe ich nicht herausbekommen." Dass Kiek ihren leiblichen Vater nicht kennt, ist eigentlich kein großes Problem. Aber dass ihre Mutter sich angeblich an kaum etwas erinnern kann, das glaubt Kiek ihr nicht. Also macht sie sich zusammen mit ihrer besten Freundin Lottie auf die Suche nach ihm.

Meine Meinung:

Im Großen und Ganzen hat mich das Buch eher enttäuscht als begeistert, was ich sehr schade finde, da ich mich auf eine emotionale, lustige und ergreifende Geschichte gefreut hatte. Warum meine Vorstellungen sich nicht ganz erfüllt haben, möchte ich kurz näher erläutern.

Zum Cover und Titel kann man eigentlich nichts schlechtes sagen, der Titel ist ansprechend und verspricht eine abwechslungsreiche und irgendwie auch lustige Geschichte und das Cover passt sehr gut in die Richtung, in die die Geschichte geht und auch zu einem Jugendbuch. Mein erster Eindruck des Buches war sehr positiv.

Nur leider kam dann die Enttäuschung. Der Schreibstil ist okay, aber irgendwie hat mir immer das gewisse etwas gefehlt, um das Buch so richtig interessant zu finden. Vielleicht lag es daran, dass die Sätze zu kurz waren und dass immer zu viel auf einmal und zu schnell hintereinander geschah, oder nur einfach daran, das ich keinen Zugang zu den Charakteren gefunden habe, worauf ich nachher noch zurückkomme, aber egal was es auch war, es war nicht so der Brüller würde ich mal sagen. Am Anfang ging mir alles viel zu schnell, ich habe überhaupt nicht verstanden, um was es im Detail ging, wurde aber trotzdem mit lauter Informationen vollgestopft, die nicht wirklich viel zur Verbesserung meines Wissensstandes beigetragen haben. Und naja ich weiß auch nicht, aber es gab immer wieder einen Haufen Dinge, die mich gestört haben, auch wenn es meist nur Kleinigkeiten waren.. Aber dadurch hat sich mein Lesegefühl ziemlich verschlechtert..

Die Charaktere waren dann das andere große Problem. Oder besser gesagt Kiki.. Von den anderen hab ich teilweise nicht mal genug gewusst, um mir überhaupt Gedanken darüber machen zu können, ob ich sie sympathisch finde oder nicht. Wobei das bei Kiki sicher auch eine Rolle gespielt hat. Aber das war eben nicht das einzige was mir an ihr gefallen hat, um es einfach zu formulieren, ich konnte sie einfach nicht leiden. Ich habe nicht verstehen können, was sie gedacht oder getan hat, weil diese Sachen mir alle nicht nahe genug gingen, ich hatte gar keine "Verbindung" zu Kiki und für mich war sie genauso unbedeutend, wie alle anderen Personen. Sie war wahrscheinlich einfach nur viel zu oberflächlich und das fand ich total schade, weil so die ganze Geschichte für mich keinen Sinn mehr ergeben hat und sehr langweilig war.

Zur Geschichte an sich möchte ich sagen, dass ich die Grundidee sehr schön finde, sie ist originell und witzig und ich bin mir absolut sicher, dass man daraus ein großartiges Buch machen könnte... Aber ich denke es fehlt der Geschichte einfach an Tiefe und Details um sie wirklich interessant und tiefgehend zu machen. Man muss die Charaktere kennen und verstehen, um wissen zu wollen, was sie so machen und das war hier leider nicht der Fall. Und es tut mir sehr leid um die tolle Idee, aber ich kann dem Buch nur 3 Sterne geben. Wer sich trotzdem dafür interessiert, dem möchte ich natürlich nicht komplett davon abraten, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, nur haben sich meine Erwartungen eben leider nicht erfüllt.