Rezension

Naja

Vor Vampiren wird gewarnt - Charlaine Harris

Vor Vampiren wird gewarnt
von Charlaine Harris

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt

Sookie Stackhouse, die Kellnerin mit telepathischen Fähigkeiten lebt in der Kleinstadt Bon Temps. Ihr geht es einerseits schlecht, andererseits gut.
Sookie hat ihre Fähigkeiten nicht von ungefähr. In ihr fließt Elfenblut, daher kann sie die Gedanken anderer Menschen leben. Dies ist mehr Fluch als Gabe und brachte sie in der Vergangenheit oftmals in große Schwierigkeiten. Nicht nur Menschen und Vampire bedrohten sie, sondern auch eine gewisse Gruppierung der Vollelfen, die für strikte Rassentrennung war und somit alle Halbelfen oder Menschen mit nur einem Tropfen Elfenblut verachteten. Sie waren für eine absolute Trennung der Reiche.
Diese Elfen hatten Sookie in ihrer Gewalt und taten ihr schreckliches an, sie braucht eine lange Weile um sich von diesen körperlichen und seelischen Strapazen zu erholen.
Doch zum Glück hat sie liebe Menschen und Vampire um sich herum, die sie unterstützen. Nicht zuletzt Eric, den uralten Vampir, der gleichzeitig ihr Geliebter ist.

Doch auch wenn Sookie momentan nur Ruhe braucht, ist ihr diese wie immer nicht gegönnt. Denn Eric bekommt Besuch von seinem Schöpfer, der sein zweites Kind mitgebracht hat um dieses mithilfe von Eric zu zähmen. Sein Sohn hat eine schreckliche Vergangenheit, ist dadurch stark traumatisiert und gerät dadurch immer wieder in Wutanfälle, die sein Handeln unberechenbar machen.

Doch auch die Welt der Menschen wird aufgerüttelt, als die zweigestaltigen Wesen, wie Werwölfe etc. sich outen und nun ein neues Gesetz verabschiedet werden soll, das besagt, dass sich alle zweigestaltigen Wesen zu registrieren haben.

Und weiteres geschieht, eine Leiche auf Sookies Land und jemand der es sichtlich auf sie abgesehen hat und ihr Probleme machen will. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, bittet ihr Cousine Claude bei ihr einziehen zu dürfen. Alles nur Zufall?

Meine Meinung

Beginnen wir mit dem Schreibstil. Die Bücher aus der Sookie Stackhouse Reihe sind alle in der Ich-Perspektive aus Sookies Sicht geschrieben. Dies ist eine Schreibweise, die nicht jedem zusagt. Ich persönlich mag sie ganz gerne, sofern sie passt, was sie hier in jedem Fall tut. Denn Sookie ist der Dreh- und Angelpunkt, der viele verschiedene Bereiche miteinander verbindet und die stets zwischen den Stühlen steht.
Dazu ist sie durch ihre Gabe in der Lage in die Menschen hineinzuhorchen, was uns einfach einen tieferen Eindruck vermittelt.
Außerdem ist Sookie eine sympathische Person, die zwar mittlerweile ihre Ecken und Kanten hat, jedoch immer versucht möglichst gut zu sein und das Richtige zu tun.
Gerade weil wir ihr durch die Perspektive so nahe sind, bekommen wir ihre Entwicklung umso deutlicher mit und diese ist enorm. Dabei kann man nicht sagen, dass sie besser oder schlechter wird, sie wird einfach lebenskluger und sieht manchmal ihre Grenzen, auch wenn sie dann doch manchmal darüber hinaus geht.

Die Geschichte selber beginnt in einem gewohnten Schema. Sookie hat schreckliches erlebt und zieht sich ein wenig zurück um ihre Wunden zu lecken, was sie jedoch nicht lange davon abhält anderen zu helfen und sich selber in Gefahr zu bringen. Man könnte sagen, dass das Thema langsam ausgereizt sein sollte, doch ich persönlich finde, würde das Buch anders beginnen, so würde es einfach nicht in die Reihe passen. Wobei hier die seelischen Qualen und die Wunden, die sie davon getragen hat eindeutig heftiger beschrieben sind und auch einfach einen größeren Stellenwert erhalten.

Normaler Weise würden wir nun in eine sehr spannende Haupthandlung und mehrere brenzlige Nebenhandlungen schlittern, die uns den Atem rauben. Die Struktur stimmt, doch die Spannung lässt leider ein wenig auf sich warten.
So ruhig, wie das Buch begonnen hat, so geht es auch weiter, bis dann endlich auf den letzten Seiten mal wirklich etwas passiert, was jedoch auch viel zu schnell abgehandelt wird.
Der Wert wird hier eindeutig auf familiäre Konflikte bei den Vampiren gelegt, doch dies alles ist mir ein wenig zu langatmig, wenn auch ab und zu kleine Spannungspunkte vorhanden sind, so sind diese einfach zu flach um zu begeistern.
Natürlich ist es eine willkommene Abwechslung, dass Sookie am Ende ohne Wunden davon kommt, aber es muss doch auch möglich sein die Protagonistin zu verschonen und dennoch Spannung aufzubauen.

Ein sehr positiver Aspekt ist sicherlich, dass Sookie sich endlich bezüglich ihrer Gefühle entschieden hat und es somit kein nerviges hin und her zwischen ihrem Ex Bill und ihrem jetzigen Freund Eric gibt. Dies war ein Thema, das viele Bände dominiert hat, hier zwar kurz angesprochen wird, jedoch keine große Rolle spielt.

Ich denke die Autorin hätte hier besser daran getan einen Nebenstrang wegzulassen und sich mehr auf das Hauptthema, also die Schwierigkeiten mit Erics Bruder zu konzentrieren. Manchmal ist weniger eben doch mehr.

Fazit

Das Buch lässt sich alles in allem gut lesen durch Sookies charmante Art, die leichte Schreibweise und die ungewöhnlichen Geschehnisse um sie herum, viel Spannung kommt leider nicht auf und das Buch hat einige Längen. Somit gehört es zu den Schwächeren Bänden der Reihe.