Rezension

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Natürlich muss er die Nanny küssen...

Sie dürfen die Nanny jetzt küssen - Alexandra Görner

Sie dürfen die Nanny jetzt küssen
von Alexandra Görner

Bewertet mit 2 Sternen

Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau Samantha muss Fußball-Star Luke O'Conner seinen Sohn Finn alleine großziehen. Er entwickelt sich in den folgenden Jahren zu einem Frauenhelden, der kein Interesse an einer ernsthaften Beziehung hat. Als dann eines Tages jedoch Pippa Emerson mit ihrer alten Hündin vor seiner Tür steht und sich als neue Nanny vorstellt, beginnt Lukes Einstellung langsam ins Wanken zu geraten...

In „Sie dürfen die Nanny jetzt küssen“ stolpert der Leser von einem Klischee zum nächsten: Natürlich erhält eine kleine Nanny-Firma das Auftragsangebot von einem berühmten Fußballer. Natürlich will dieser eine enorme Summe für die Dienste zahlen. Natürlich ist Pippa als überbezahlte Nanny wichtig genug, ihren inkontinenten Hund täglich zur Arbeit in das Luxus-Haus ihres Arbeitgebers mitzubringen. Natürlich gewinnt sie den Sohn sofort für sich, obwohl er die letzten (wohl gefühlt 100) Nannies vor ihr immer vergrault hat. Und somit muss sich der Frauenheld natürlich sofort in sie vergucken und seinen alten Lebensstil verwerfen, um am Ende hoffentlich mit der Nanny in den Sonnenuntergang reiten zu können... Ja, unvorhersehbar geht wohl anders. Aber auch vom Handlungsverlauf abgesehen, hatte ich so meine Probleme mit dem Roman, denn trotz der vielen bedienten Klischees blieben die Charaktere in meinen Augen hier insgesamt sehr schwach und wirkten auf mich schlichtweg unausgereift. Außerdem ist mir gerade am Anfang sehr stark aufgefallen, dass relevante Hintergrundinformationen in erster Linie einfach in Dialoge verpackt wurden. Das ist zwar durchaus eine Möglichkeit, gefällt mir in diesem übertriebenen Maße dann jedoch überhaupt nicht. Dadurch ist mir nun leider auch noch nicht mal der Schreibstil als besonders positiv aufgefallen.

Fazit: eine sehr vorhersehbare Geschichte mit schwachen Charakteren, die selbst für dieses „seichte Genre“ noch weit hinter einem gewissen Mindestmaß an Handlungstiefe zurückbleibt.