Rezension

Nett, aber nicht ganz überzeugend!

Gefährlicher Geliebter - Alexa Lor

Gefährlicher Geliebter
von Alexa Lor

Bewertet mit 3 Sternen

Seit Jahren lebt Sean ein Leben voller Lügen. Nicht nur seine Arbeit muss er vor seiner Frau Ellen und seiner Tochter Molly verheimlichen, auch seine sexuelle Orientierung darf er nicht offenbaren. Nur wenn er abends heimlich in einen Club geht, kann er seine Heimlichtuerei ablegen.
So geht es ihm auch an dem Abend, als er Tarben kennenlernt. Sofort lässt Tarben sein Herz höher schlagen, ohne zu ahnen, welches Mysterium den Mann umgibt. Dabei kennt Sean die Kreaturen hervorragend. Arbeitet er doch für ein Unternehmen, das Vampire jagt, erforscht und ausschlachtet. Bisher hatte er auch noch nie Probleme damit, bis er am Morgen nach seinem Treffen mit Tarben eben diesen im Gefängnistrakt wieder begegnet. Mit einem Mal steht für ihn alles auf dem Spiel, was sein Leben bisher ausgemacht hat....
Autorin Alexa Lor entführt den Leser in eine geheimnisvolle Geschichte, die durch ein wenig Erotik und viel Fantasy für interessante Unterhaltung sorgt.

Im Vordergrund der Erzählung stehen die beiden Männer Sean und Tarben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Tarben, Vampir aus adligem Hause, wird entführt und in das Forschungslabor gebracht, in dem Sean als Leiter fungiert. Dieser führt Tests an den gefangenen Vampiren durch, um so mehr über diese gefährliche Spezies zu erfahren. Einzig ihre Homosexualität teilen sich die beiden Protagonisten. Während für Tarben das Leben auf dem Spiel steht, muss sich Sean entscheiden, welchen Weg er in Zukunft einschlagen will.

Die Erzählung beginnt sehr einfühlsam und spannend. Gleich auf den ersten Seiten wird die erste Begegnung beschrieben und kurz darauf befindet sich der Leser zusammen mit Tarben in Gefangenschaft. Diese Passagen sind äußerst dramatisch und emotionsreich beschrieben und erzeugen eine aufregende Handlung.
Leider kann die Schriftstellerin dieses hohe Anfangsniveau nicht über die gesamte Erzählung halten. Startet das Buch noch mit hohem Eifer und voller fantasievoller Beschreibungen, flaut dieses Hoch in der zweiten Hälfte des Werkes deutlich ab. Plötzlich wird aus dem erotischen Geplänkel ein nerviges, klischeehaftes Bemühen, das Werk zu einem guten Abschluss zu bringen.

Die erotischen Beschreibungen sind gut gelungen, wenn sie auch an manchen Stellen ein wenig sehr jugendhaft wirken. Allerdings schafft es die Schriftstellerin die Zusammentreffen ästhetisch und ansprechend zu gestalten. Zusätzlich werden die Gedanken der beiden Protagonisten lebendig eingefangen, welche allerdings nicht immer ganz nachvollziehbar sind. Aber gut - beide betrachten das Leben durch die rosa-rote Brille und so wird aus diesem harten Macho-Spiel doch ein wahrer Liebesroman.

Fazit: Wer "Gay-Romance" mag, wird auch dieses Buch mögen. Die Geschichte ist gut beschrieben und bildlich umgesetzt. Die Handlung ist aufregend und mit ein paar kleinen Überraschungen versehen. Doch leider sinkt die Lesefreude mit zunehmender Seitenzahl. Deshalb kann ich dem Werk leider nur noch 3 von 5 Sternen geben, da gerade der Abschluss nicht vollständig überzeugen konnte.