Rezension

Nette Gedankensammlung zum Thema Geburt und Schwangerschaft

Hey Mama -

Hey Mama
von Tami Donath

Bewertet mit 3 Sternen

Als werdende Mama fühlt man sich angesichts wohlgemeinter Tipps aus dem Bekanntenkreis, Horrorgeschichten aus dem Internet und einer Flut an Ratgebern zum Thema Geburt und Schwangerschaft oftmals erschlagen. Im besten Fall ist man leicht verunsichert, im Schlimmstfall bekommt man die blanke Panik. Dieses Buch – von Müttern für Mütter – soll Frauen jene Angst nehmen und einfach ein Begleiter durch diese besondere, lebensverändernde Zeit sein. Es ist kein regulärer Ratgeber, sondern eher eine Sammlung persönlicher Eindrücke und Erfahrungen, von der Zeit vor der Geburt bis hin zur Zeit danach. Nichts wird beschönigt, aber auch nichts überdramatisiert.

Das Cover wirkt aufgrund der gedeckten Farben, der gut lesbaren Überschrift und des niedlichen Fotos einer Babyhand gleichzeitig optisch ansprechend und seriös, und gefällt mir ausgesprochen gut. Die innere Gestaltung des Werkes hätte für meinen Geschmack gerne farbenfroher sein können. Es dominieren wenige kühle, blasse Farben; gepaart mit ausschließlich Schwarz-Weiß-Fotos wirkte das Ganze etwas trist auf mich.

Die übersichtliche Einteilung in vor – während – und nach der Geburt war sinnvoll. Ein wenig genervt haben mich die ständigen Wechsel der Position der (Kapitel-)Überschriften: mal hochkant, an den Rand gequetscht, frontal mittig oder am Fuß der Seite; das ständige Kopfverdrehen, nur um die Überschrift gescheit lesen zu können, empfand ich als störend.

Die Haupt-Message des Werkes lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen: 'Egal, ob Schwangerschaft und Geburt so ablaufen, wie du es dir wünschst oder ob alles ganz anders kommt: letztlich wird alles gut. Du hast jedes Recht, dich auch mal nicht okay zu fühlen, zu zweifeln und um Hilfe zu bitten. Vertrau auf deine Intuition die Bedürfnisse deines Körpers.' Oder noch kürzer: 'Alles ist okay, alles ist erlaubt.'

Die Passagen zum Niederschreiben eigener Gedanken waren sehr wenige – ein Brief an das Baby und eine Art Übersicht, in die man Meilensteine ("erstes Lächeln", "erster Zahn" etc.) einträgt. Diese Dinge würde ich, ehrlich gesagt, lieber in ein dafür erdachtes Album schreiben, wo man auch Bilder dazukleben kann; stattdessen hätte ich hier die Checklisten bzw. Must-Have-Listen deutlich erweitert – von diesen hatte ich mir mehr Informationen erhofft. Zum Schmunzeln fand ich das Sprüche-Bingo, wobei es – ebenso wie die Fakten zu Beginn – recht allgemein gehalten war. Den kreativen Wortwitz aus dem Vorwort der Autorin hätte ich gerne auch zwischendurch im Buch wiedergefunden. Dennoch waren viele Texte, insbesondere die Gedanken "Wenn Liebe weh tut" oder "Ich sehe dich", nahezu poetisch schön formuliert. Dass das wichtige und oft übergangene Thema Wochenbett ausführlich angesprochen wird, fand ich super. Oftmals denkt man ja nur bis zur Geburt und sieht sich anschließend selig mit einem kleinen Wonneproppen im Still-Sessel kuscheln – ganz so easy läuft das in der Realität natürlich nicht ab. Mein persönliches Highlight waren die detaillierten Berichte zu den verschiedenen Geburtserfahrungen.

Fazit: Wenig Neues, aber insgesamt ein nettes Geschenk für werdende Mamas. Wichtig: Dies ist KEIN klassischer Ratgeber, sondern eher ein Mutmach-Buch, das beruhigen und inspirieren soll.