Rezension

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Nette Idee, doch unpassender Inhalt

How to be really bad - Hortense Ullrich

How to be really bad
von Hortense Ullrich

Bewertet mit 1 Sternen

Inhalt
Das Leben als Luzifers Tochter ist nicht leicht, vor allem wenn er bereits die eigene Zukunft fest im Blick hat. Lilith ist deshalb mehr als nur genervt. Um sie Benehmen und Gehorsam zu lehren, schickt er sie auch noch in die Menschenwelt als Austauschschülerin. Als Lilith dann auch noch auf ihre Gastfamilie trifft, ist ihre Begeisterung vollkommen im Keller. In Greta findet sie jedoch eine interessante Herausforderung. Diese ist alles andere als beliebt, eine Außenseiterin und die Ehrlichkeit in Person. Lilith will sie um jeden Preis verändern, merkt jedoch nicht, dass die Begegnungen in der Menschenwelt auch sie verändern. Vor allem die Begegnung mit Samuel, der ihr hinterher einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will.

Meine Meinung
"How to be really bad" sollte die Geschichte von Luzifers Tochter sein, doch etwas Teuflisches lies sich hier einfach nicht finden. Mal ehrlich, es gab nur die ein oder andere Lüge, aber mehr auch nicht.

Lilith ist ein Teenager und nicht gerade scharf sich den Regeln ihres Vaters zu beugen. Man könnte sie für ganz gewöhnlich halten, wäre da nicht die Tatsache, dass ihr Vater der Herr der Unterwelt ist. Nun wurde sie auf die Erde in eine ziemlich freundliche Familie gesteckt und soll hier Gehorsam lernen. Doch Lilith hat nicht vor sich an die Regeln zu halten. Sie freundet sich mit ihrer Austauschpartnerin, Greta, an. Da dieses Mädchen äußerst unbeliebt ist und keine Freunde hat, macht Lilith es sich zur Mission dies zu ändern. Sie lügt die Mitschüler an, sie lügt Gretas Eltern an und doch scheint kaum etwas davon zu funktionieren. Zu allem Übel verliebt sie sich auch noch in einen Jungen. Doch Dämonen dürfen nicht lieben, oder etwa doch?

Greta ist Liliths Austauschpartnerin und eigentlich das genaue Gegenteil von ihr. Sie ist gehorsam und hilft ihren Eltern wo immer es sein muss. Es mag zwar sein, dass sie keine Freunde hat, doch es ändert nichts daran, dass sie mit ihrem Leben zufrieden ist. Sie sieht das Gute in den Menschen und vertraut darauf, dass alles gut werden wird. Greta mag einfältig und rückständig erscheinen, vielleicht auch weltfremd, doch es ändert nichts daran, dass sie eine gute Seele ist. Sie nimmt Lilith wie sie ist und gibt sich mit dem zufrieden, was sie hat.

Der Titel "How to be really bad" passt absolut nicht zur Geschichte. Das Böseste an dem Ganzen sind einige Lügen, mehr aber auch nicht. Mal ehrlich, Lilith ist die Tochter von Luzifer und Lügen sind ihre einzige Gabe. Ehrlich? Sind Dämonen denn solche Weicheier? Und Luzifer, der Herr der Unterwelt, kann nicht mal seine Tochter Respekt lehren?
Natürlich wird auch der Aspekt der Liebe ins Spiel gebracht. Mehr oder weniger sogar die Liebe auf den ersten Blick. Eine Dämonin, die fest davon ausgeht, dass Dämonen nicht lieben können oder dürfen, verliebt sich. Juhu.

Dieses Buch ist mehr eine Klein-Mädchen Geschichte, ohne Ernsthaftigkeit oder Tiefe. Der Aspekt des Dämonendaseins oder der Boshaftigkeit ist kaum angesprochen worden, von wahrer Liebe kann auch nicht gesprochen werden, viel eher von einer Teenie-Schwärmerei.

Die Sprache ist an den jugendlichen Erzählstil angepasst. Mir scheint, dass dieses Buch tatsächlich nur an die jüngeren Leser gerichtet ist. Ältere Leser hinterfragen wahrscheinlich zu viel, sie wollen in der Geschichte etwas sehen, was hier jedoch schwierig ist.

Fazit
Eine niedliche Geschichte, die sich an die jüngeren Leser wendet. Luzifers Tochter kommt auf die Erde, schließt Freundschaft und verliebt sich. Nett Idee, doch vom Inhalt her nicht ausgefüllt.