Rezension

Nette Reminiszenz an Jane Austen

Ashington – Verliebt in einen Earl -

Ashington – Verliebt in einen Earl
von Abbi Glines

Bewertet mit 4 Sternen

Unterhaltsamer und kurzweiliger Regency-Roman

Abbi Glines ist Amerikanerin mit einer Vorliebe für Großbritannien und die Welt von Janes Austen. Ihr historischer Liebesroman „Ashington“ spielt im London der Regency-Zeit.

Hauptfigur ist die hübsche und intelligente Miriam Bathurst. Die junge Frau wäre das einfache Landleben eigentlich genug. Nach dem Tod des Vaters lastet auf ihren Schultern aber die Bürde, für das Auskommen ihrer Mutter und Schwester zu sorgen. Also muss ein Ehemann her. Sie reist zu Verwandtschaft nach London. Dort ist Ballsaison und Miriam wird in die Gesellschaft eingeführt. Dort gerät sie zwischen die verfeindeten Brüder Lord Ashington und Nicholas Compton.

Abbi Glines verwendet das typische Jane Austen-Strickmuster. Im Mittelpunkt steht eine starke Heldin, die die Männer verzaubert. Auf der einen Seite Lord Ashington: ein hochmütig erscheinenden Mann mit einem goldenen Herzen. Auf der anderen Seite Nicholas Compton: Ein anziehender Schwerenöter mit nicht ganz so edlen Absichten. Dazu kommen weitere nette Charaktere, wie zum Beispiel die unkonventionelle Tante aus Amerika und eine kleine, naseweise Dame, die das feine Ashington-Leben gehörig durcheinander wirbelt.

Die Geschichte ist recht einfach und vorhersehbar gestrickt. Wie sich die Dinge hier entwickeln, ist keine große Überraschung. Das Ende wird für meinen Geschmack etwas übers Knie gebrochen – hält aber nochmal eine unvorhergesehene Wendung bereit. Abbi Glines lehnt ihre Geschichte zwar erkennbar an die Romane von Jane Austen an, sie versucht aber nicht deren wortgewaltigen Schreibstil zu imitieren. Trotz einiger verschachtelter und sperriger Sätze schreibt Glines doch erkennbar modern und insgesamt leichtgängig.

Fazit: In „Ashington“ schafft Abbi Glines insgesamt eine schöne Atmosphäre. Die Charaktere sind nett – wenn auch eher stereotyp angelegt. Der Roman ist insgesamt unterhaltsam und kurzweilig. Die Autorin springt hier auf den Zug des „Bridgerton“-Hypes auf und liefert mit „Ashington“ eine weitere Reminiszenz an die große Jane Austen.