Rezension

Nette Unterhaltungslektüre

Gold und Stein - Heidi Rehn

Gold und Stein
von Heidi Rehn

Bewertet mit 3 Sternen

Eine Liebesgeschichte, überschattet von einem dunklen Familiengeheimnis und das alles vor der Kulisse Preußens im Spätmittelalter: Das beschreibt wohl schon sehr gut, um was es in „Gold und Stein“ geht. An sich ist der Roman trotz seiner Länge recht unterhaltsam und gut zu lesen, weil er sehr flüssig und bildhaft erzählt wird und immer mal wieder ein paar nette, wenn auch nicht allzu aufregende Wendungen hat. Gelungen fand ich die Charaktere: sehr echt und authentisch. Gerade mit der Hauptfigur Agnes lässt es sich extrem gut mitleiden und mit bangen. Der Roman besteht aber nicht nur aus einer Liebesgeschichte, auch historisch hat er etwas zu bieten. So erfährt man einiges über die Situation der Frauen im Mittelalter, über das Bierbrauen, das Bauhandwerk und die Situation der Kauf- und Handelsleute sowie den Dreizehnjährigen Krieg, aber ohne mit Daten und Fakten erschlagen zu werden. Auf den letzten 100 Seiten schwächelt der Roman allerdings ein wenig. Vor allem die Auflösung der Geschichte – die sowieso von Anfang an sehr vorhersehbar ist – zieht sich etwas und das Ende fand ich dann doch sehr kitschig und blumig. Wer Liebes- und Familiengeschichten mag, auch gern mal in die Vergangenheit reist und einfach eine nette Unterhaltungslektüre fürs Herz sucht, ist mit „Gold und Stein“ aber gut beraten.