Rezension

nettes Buch für zwischendurch

Am Anfang war der Seitensprung - Amelie Fried

Am Anfang war der Seitensprung
von Amelie Fried

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine Frau will mehr vom Leben! Annabelle ist vom Familienleben genervt. Am meisten stört sie ihre gesundheitsbewußte, kettenrauchende, besserwisserische Mutter, die regelmäßig zu Besuch kommt. Als sich Mutter für drei Monate bei Annabelle und ihrer Familie einnistet, weil ihr Haus renoviert wird, ergreift Anna begeistert die Chance, auf ein „Entspannungswochenende“ zu fahren. Freundin Doro, die eigentlich auf die Kinder aufpassen sollte, beginnt bei dieser Gelegenheit eine Affäre mit Annabelles Ehemann Friedrich. Als Anna zurückkehrt, ist sie entsetzt. Sie packt ihre Sachen und verlässt Friedrich und die Familie. Prompt lernt sie auf einer Party einen jungen Studenten kennen, der die Leidenschaft in ihr weckt …

Anabelle Schrader bricht für ein paar Wochen aus ihrem Reihenhaus-Zwei-Kinder-Spießerleben aus, um nach dieser Selbstverwirklichungsphase genau wieder in diese "Idylle" zurück zu kehren. Das ist weder besonders spektakulär, überraschend oder gar ein wichtiger Beitrag zur Emanzipation. Trotzdem liest sich dieses Buch recht unterhaltsam und ein paar tiefergehende Aspekte des menschlichen Zusammenlebens kommen auch nicht zu kurz, speziell der Mutter-Tochter-Konflikt. Der Erzählstil in der ersten Person trägt auch einiges dazu bei, dass sich wohl viele Frauen in ähnlichen Situation gut mit der Enddreissigerin Anabelle identifizieren können.
Kein Buch,das man besonders ernst nehmen oder gar zum Ratgeber hochstilisieren sollte - ganz einfach nette Unterhaltung und mindestens eine Klasse besser als der zugehörige Fernsehfilm.