Rezension

Neuanfang in Dänemark

Svendborg 1937 -

Svendborg 1937
von Tanja Jeschke

Bewertet mit 4 Sternen

Das Leben nach der Flucht in Exil. Ein interessanter Einblick hinter die Kulissen.

Im Jahr 1937 flüchtet die jüdische Familie Dinkelspiels mit ihren zwei heranwachsenden Töchtern Ricarda und Meret und dem vierjährigen mongoloiden Sohn Friedrich nach Svendborg. Sie werden von der angeheirateten Tante, die dort lebt, aufgenommen. Für sie alle ist es nicht einfach, sich in ihr neues Leben einzufinden. Ricarda freundet sich mit der Schauspielerin Ruth Berlau an, einer Freundin Berthold Brechts. Meret lernt Grete kennen, eine junge Frau, die in Brecht verliebt ist. Diese zwei Frauen werden für die Mädchen richtungsweisend. Ricarda und Meret können sich jedoch nicht damit abfinden, Deutschland für immer verlassen zu haben und entschließt sich Ricarda, nach München zu ihrem Verlobten zu reisen.

In einem ruhigen Schreibstil erzählt Tanja Jeschke in leisen Tönen über den inneren Kampf von Ricarda und Merat, überall als Juden abgestempelt zu werden. Auch durch den behinderten Sohn Friedrich wird die Familie skeptisch angesehen. Doch mit der Zeit fanden die Schwestern langsam ihre Lebensfreude zurück. Dabei waren Brechts wichtigste Frauen für sie ein Meilenstein.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas fehlte es teilweise nicht an leichtem Humor.

Mein Fazit:

Absolut lesenswert. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.