Rezension

Neue Perspektive informativ und spannend

Ich bin dein Tod - Inge Löhnig

Ich bin dein Tod
von Inge Löhnig

Bewertet mit 5 Sternen

Hauptkommissar Tino Dühnfort hat nach einer umfangreichen Weiterbildung zum Fallanalytiker sein neues Arbeitsfeld in der Abteilung Operative Fallanalyse gefunden. Seiner neuen Aufgabe sieht er mit eher gemischten Gefühlen entgegen. Zukünftig wird er in Teamarbeit Fälle analysieren, Hypothesen entwickeln und Täterprofile erstellen. Selbstständig ermitteln oder sich von seinem Bauchgefühl leiten lassen geht jetzt nicht mehr. Er darf nur beratend den operativen Teams zur Seite stehen.

 

Aktuell wird seine Abteilung zu einem Doppelmord oder missglücktem Raub mit anschließendem Raubmord gerufen. Tino erkennt gleich anhand der Spurenlage einen anderen Tatablauf als den nach Einschätzung des ermittelnden Kommissars. 

 

Frust, Ärger und unsinnige Machtkämpfe stehen einer raschen Lösung des Falls im Weg.

 

 

 

Wieder einmal ein spannender, interessanter und auch informativer Kriminalroman von Frau Löhnig. 

 

Das ist jetzt mittlerweile der 11. Kriminalroman mit den beiden Kriminalkommissaren Dühnfort und Angelucci. Kennzeichnend für diese Reihe ist meines Erachtens, dass die private Geschichte des Paares im Hintergrund fortlaufend erzählt wird, dass die polizeiliche Ermittlungsarbeit detailliert und gut recherchiert aufgezeigt wird und dass durch die berufliche Veränderung der beiden Akteure verschiedene Bereiche der polizeiliche Arbeit beleuchtet werden. 

 

Als Leser habe ich immer das Gefühl mitten drin zu sein, mitten in der Ermittlungsarbeit und mitten im Privatleben der Ermittler. In diesem Fall, wenn ich mich recht erinnere, war das auch in einigen anderen Büchern der Reihe, war der Leser auch im Täter. 

 

Wir erfahren nach und nach was den Täter zu seiner Tat treibt, ohne dass wir den Täter gleich erkennen können. Eine nahezu unglaubliche Geschichte spielt sich vor unseren Augen ab. Man hat davon schon mal gehört, aber so lebendig und realitätsnah geschildert, kommen nicht nur die Kommissare ins straucheln und in Gewissenskonflikte.

 

Mit viel Feingefühl und Liebe zum Detail bringt Frau Löhnig uns eine Verbrechenskultur nahe, die ich eigentlich in unserer aufgeklärten Welt für nicht möglich gehalten habe.

 

Können hartnäckige und akribische Polizeiarbeit auch diesen Fall wieder lösen?

 

In der Realität würde ich mir es wünschen, dass solche Fälle öfters aufgedeckt würden.

 

Als Fazit möchte ich festhalten, dass Frau Löhnigs Krimis berühren, informieren und ungemein spannend sind. Ich freue mich auf das, was folgt.