Rezension

Neurotische New Yorkerin

Einfach so - Lily Brett

Einfach so
von Lily Brett

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich weiß ich gar nicht genau, was ich über dieses Buch sagen soll. Ich wollte das neue Buch "Chuzpe" von Lily Brett lesen, aber meine Buchhändlerin empfahl mir, erst einmal dieses Buch zu lesen. Sie sagte, dass es auch in diesem Buch um den Vater der Protagonistin gehen würde und das die Autorin "ganz toll" schreiben würde. Ich kaufte also das Buch und dachte:"Ich lass mich mal überraschen".

In dem Buch geht es um Esther und ihre Familie. Esther ist Jüdin und nach dem 2. Weltkrieg als Kind nach Australien ausgewandert. Der Rest der Familie, Großeltern, Tanten, Onkel etc. haben den Holocaust nicht überlebt. Nachdem Esther mit Sean zusammenkommt, gehen die beiden mit ihren Kindern nach New York.

Lily Bretts Schreibstil ist recht einfach. Das Buch lässt sich deshalb recht flüssig lesen. Sie beschreibt die Charakter mit Einfühlungsvermögen, jedoch ohne Beschönigung. Vor allem Esthers neurotische Art hat sie sehr gut getroffen und beschrieben, was einen häufig zum schmunzeln bringt. Zwischendurch kommt es für mich aber immer wieder zu einem Bruch. Das ist immer dann, wenn sich die Protagonisten über Sex unterhält. Die dann relativ derbe Wortwahl passte für mich nicht so gut zum Gesamtbild des Buches.

Während dem Lesen hat mich aber schon die ganze Zeit irritiert, weshalb sich der Name der Protagonistin von "Einfach so" auf "Chuzpe" ändert, aber alle anderen ihre Namen behalten. Deshalb habe ich nachgeforscht und bei Amazon das gefunden:
"Hat man aber Bretts Debütroman gelesen, weiß man, dass niemand zufällig Edek, Rooshka, Sonia oder Zachary heißt. Die Autorin bedient sich ungeniert am Figurenstamm ihres Erstlings „Einfach so" - selbst Ruth ist eigentlich dessen Protagonistin Esther."

Das sollte man vor dem Lesen vielleicht noch wissen, damit man nicht allzu verwirrt ist!