Rezension

Nicht das beste Buch von Arno Geiger

Unter der Drachenwand - Arno Geiger

Unter der Drachenwand
von Arno Geiger

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover mit einem Bild aus dem Bestand des Autors nimmt keinerlei Bezug zum Hauptort des Geschehens, einem kleinen Ort am Mondsee. Das Buch ist hoch gelobt, das kann man nur in Teilen verstehen.
Aus Briefen vom Flohmarkt entwirft Geiger Geschichten um diese Menschen herum, die es zum Teil wirklich gab. Das ist grundsätzlich eine gute Idee. Wir erhalten Einblicke in verschiedene Leben des Jahres 1944 und es sind zum Teil erschütternde Schicksale. Daraus hätte ein tolles Buch werden können.
Leider kommt man den Figuren nicht nahe. Oft ist für den Leser gar nicht klar, warum es zu welcher Handlung kommt. So fehlt es für mich selbst beim Haupt-Akteur, Veit, an der Nachvollziehbarkeit seines Tuns. Dadurch bleibt das Buch oberflächlich und in Teilen nebulös. Phasenweise war es geradezu zäh. Wenn nicht immer wieder zwischendurch so bitter beeindruckende Sätze wie: 'Gott schütze uns vor dem, was der Mensch aushält' eingeflochten wären, hätte ich vielleicht aufgehört zu lesen.
Trotz allem gelingt es Geiger, die Atmosphäre dieser Zeit einzufangen. Das ist die Stärke des Buches.
Das war nicht mein erstes Buch von Geiger, meine Erwartung eher hoch. Dieses Buch hat sie nur in kleinen Teilen erfüllt, so werden es nur 3 Sterne.