Rezension

Nicht ganz mein Fall!

Glits - Robert Wolfe

Glits
von Robert Wolfe

Bewertet mit 3 Sternen

Es ist anders, als alles was sie bisher gekannt haben und genau das macht ihnen Angst. Als das Sicherheitspersonal das unbekannte Wesen in einem Park festnimmt, sind sie von den merkwürdigen Lauten, die aus dessen Mund kommen, fasziniert und gleichzeitig verwirrt.  In wissenschaftlichen Laboren nehmen sie es auseinander, doch auch dort finden sie keine Lösung für das geheimnisvolle Ding, das transparent schimmernde Wesen, das sie genauso wenig versteht, wie sie die merkwürdige Laute, die Walgesängen gleichen.
Um herauszufinden, ob es Menschen gibt, die es verstehen können, wagen sich die niederländischen Wissenschaftler Jean Maas und Herold Klein an ein großes Experiment, bei dem sich herausstellt, dass es tatsächlich eine Handvoll Jugendliche gibt, die die Geräusche interpretieren können.

Zu ihnen gehört auch der schüchterne und zurückgezogene Junge Jay de Bono. Jay wird von seinen Mitschülern gehänselt und deshalb zieht er sich lieber in seine eigene Welt der Musik zurück. Nachdem er die Laute verstanden und übersetzt hat, beginnt für ihn eine spannende und aufregende Zeit, die ihn nicht nur mit einer neuen Zukunft, sondern auch mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.
Auch Rachel kann das Wesen verstehen. Das stets gereizte junge Mädchen muss mit einem Mal feststellen, dass das Wesen ihr etwas gibt. Eine Kraft, die sie stärker und zufriedener macht.

Nachdem auch Jay das Wesen kennen gelernt und eine zarte Bindung aufgebaut  hat, weiß Jay, dass er dem Wesen helfen muss. Die Jugendlichen geben dem Wesen den Namen Glits und als sie von der bevorstehenden Ermordung des Glits erfahren, wissen Rachel und Jay schnell, dass sie handeln müssen. Sie befreien das Wesen und begeben sich  zusammen mit Glits auf eine Reise durch das ganze Land, um Glits zu retten und sich selbst neu zu finden.

Die Geschichte des Glits ist anders, als alle Jugendbücher, die sonst erzählt werden. Nach einem etwas verwirrenden Start wird der junge Leser gleich in die mysteriöse Welt des unbekannten Wesens und des Jay de Bono hineingeführt. Mit verständlichen Worten wird das Leben von Jay erzählt und es fällt leicht, zu dem jungen Mann eine Verbindung aufzubauen. Auch Rachel ist sympathisch, trotz ihrer aggressiven und abwertenden Art. Und auch der Glits wird liebevoll und herzlich dargestellt.

Die Handlung selbst ist chronologisch aufgebaut und wird logisch erzählt. Dennoch ist es nicht immer ganz leicht, die Sprünge zwischen den Szenen- und Personenwechsel ganz in Einklang zu bringen. Immer wieder werden die Eindrücke der Wissenschaftler beschrieben und geben damit einen Blick auf die andere Seite der Geschichte preis.

Die Sprache ist jugendlich und modern und die Erzählweise lebendig. Dennoch fehlt ein wenig der Bezug zur Realität, wenn der junge Jay durch die Gänge wandert und nach einem Ausgang sucht. Dadurch bekommt das Werk einen eher fantasievollen Anstrich.

Der Autor selbst hat bereits zwei Kinderbücher veröffentlicht und mit Glits seinen Weg in die Jugendwelt bestritten. Der australische Schriftsteller möchte mit seinem Roman einmal auf die Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten hinweisen.

Fazit: Leider konnte mich das Buch nicht vollständig überzeugen. Die Geschichte ist sehr interessant und die Charaktere sympathisch und herzlich. Dennoch fehlt ein wenig das Besondere, das fesselt und bewegt. Der Leser erhält viel mehr einen oberflächlichen Eindruck von den Personen und ihren Beweggründen und bleibt mehr ein Gast in der Erzählung, statt mitten drin zu sein. Von daher vergebe ich dem Werk 3 von 5 möglichen Sternen.