Rezension

Nicht innovativ, aber dennoch sehr gut!

Der Hüter des Schwertes - Duncan Lay

Der Hüter des Schwertes
von Duncan Lay

Bewertet mit 4.5 Sternen

Martil hängt seinen Ruf als “Schlächter von Bellic” noch sehr nach, vor allem aber plagen ihn des Nachts Albträume in denen ihn die Schreie der Frauen und vor allem Kinder heimsuchen, die auf sein Geheiß in der Stadt zu Tode gekommen sind. Auf dem Weg zum Meer um vielleicht Ruhe zu finden, wird er von einem armseligen Straßenräuber aufgehalten und in eine Falle gelockt. Aber er wäre nicht der Schlächter von Bellic und in manchem Ort ein Held, würde er mit ein paar Räubern nicht fertig. Als jedoch der letzte noch lebende ihm einen Schwur abringt, die sechsjährige Tochte des Familienoberhaupts zu ihrem Onkel zu bringen, sollte sich nicht nur sein Leben ändern, sondern er schlittert ohne es zu Ahnen in politische Machenschaften und Intrigen hinein, aus denen es auch keinen Ausweg mehr gibt…
Der Hüter des Schwertes ist kein komplettes Buch, sondern nur der erste Teil eines Auftaktbandes einer Trilogie. Erstaunlicherweise hat es einen geeigneten Schnittpunkt und daher auch eine Art Finale mit gelungenem seichten Cliffhanger. Was jedoch deutlich wird, ist dass in diesem Buch die Steine für den Weg geebent werden, die die Trilogie noch gehen wird. Martil trifft auf Karia, dem Kind, dass seine Welt auf den Kopf stellt und durch ihr magisches Potential noch eine wichtige Rollen spielen wird. Außerdem werden weitere wichtige Figuren und magische Artefakte eingeführt. Der Hauptcharakter ist hier definitv Martil, da der Hauptteil der Geschichte aus seiner Sicht geschildert wird, doch der Leser darf auch mal durch die Augen anderer Figuren schauen und so auch die Gegenspieler kennenlernen und so manche Fäden einer Intrige erkennen, die der Hauptcharakter noch nicht erahnt.
Aufgrund der Tatsache, dass es nur ein halbes Buch ist und dann auch noch der halbe Auftaktband, sind doch recht viele Dinge vorhersehbar. Wenn man gern Fantasy liest, sieht man gleich, worauf es hinauslaufen soll. Doch mich hat dies hier überhaupt nicht gestört. Ich lese sehr gern Fantasy und was mir gefällt kann ich ruhig auch mehrmals in anderer Form erzählt bekommen. Auf diesen 400 Seiten wird jedenfalls ein solider Grundstock gelegt, auf dem man eine gute Fantasy-Trilogie (im Original ist es eine) aufbauen kann. Die Charaktere sind sympathisch, es gibt unterschiedliche Typen, die die Gruppe ausmachen und die Geschichte ist gut erzählt, wobei die Balance zwischen atmosphärisch-dichter Erzählung und Ausführlichkeit gut gewahrt wird.

Fazit: Der Hüter des Schwertes bringt nicht wirklich Neues auf den Fantsy-Markt, dennoch ist es grundsolide, mit allen Bausteinen, die eine gute Fantasy-Trilogie benötigt. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht, was vor allem daran lag, dass es eben nicht so viel Neues zu verstehen galt. Eine wunderbare Abwechslung zur ganzen epischen Fantasy, von der ich die Fortsetzungen auf jeden Fall auch lesen werde.