Rezension

Nicht jede Lehrerin ist eine Sentimentikerin sein – aber Engagement zeigen ist nie verkehrt!

Herzeleid -

Herzeleid
von Ylvie Wolf

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Roman voller Emotionen ...

Der Schreibstil ist flüssig, gut zu lesen und abwechslungsreiche Sprache, Langeweile kommt nicht auf - man bleibt dran. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Das Cover zeigt einen herbstlichen Wald an einem nebeligen Tag, auf der Erde sitzen zwei Personen (Laurin und sein Vater). Ein einfaches, aber aussagekräftige Cover was in sich stimmig wirkt und zum Romaninhalt passt.

Fazit:

Wir treffen im Roman auf die Sentimentikerin Kate, sie kann die Gefühle und Emotionen anderer Menschen um sich herum spüren, als ob es ihre wären. Dies kann je nach stärke dieser sehr belastend sein.

In ihrer neuen 7.Klasse trifft sie auf Laurin, dessen Mutter im letzten Jahr verstorben ist, sowohl Laurin als auch sein Vater Micha kommen nicht darüber hinweg. Als Kate auf Laurins Vater trifft bricht sie unter der Wucht seiner Emotionen fast zusammen, denn er ist komplett mit sich und der Situation überfordert – es bleibt ihr nichts anderes als die Flucht.

Trotzdem möchte sie Laurin und auch dessen Vater helfen? Wird es ihr gelingen oder macht sie es nur schlimmer für die beiden?

Man kann voll in die Geschichte eintauchen, auch in die Emotionen aller Protagonisten, ihre Wut, Hilfslosigkeit und ihre Trauer. Die verhärteten Fronten die sich in der Vater-Sohn Beziehung gebildet haben und fast aussichtslos zu sein scheinen. Der Fantasy Aspekt ist die Gabe von Kate die aber zu keinem Zeitpunkt merkwürdig rüberkommt, sondern sich gut in die Handlung einfügt und den Schlüssel zu einer Änderung bilden.

Kate als Lehrerin ist einfühlsam und zeigt viel Engagement, nicht nur bei Laurin und seinem Vater. Sie wirkt sympathisch und real, auch mit dem sich zurückziehen und nicht zu vielen Menschen ausgesetzt zu sein.

Laurin ist ein toller Junge, der sich einfach allein gelassen fühlt (hauptsächlich durch seinen Vater), was bei ihm viel Wut auslöst, die ein Ventil braucht, nach Möglichkeit nicht auf seine Mitschüler oder sich. Kate findet einen gute Lösungsansatz wie ich finde.

Laurins Vater muss lernen das nicht nur er seine Frau verloren hat, sondern sein Sohn seine Mutter – nicht nur er trauert. Alkohol und Rückzug aus dem Leben sind auf Dauer auch keine Lösung.

Ein gelungener Mix aus Fantasy und Trauerbewältigung, mit vielen Emotionen und sympathischen Protagonisten. Auch das Ende gefällt, wenn es auch ein wenig abzusehen war. Von mir 5 Sterne dafür und ich bin gespannt, ob wir noch mehr von der Autorin zu lesen bekommen.