Rezension

Nicht nur für Eisenbahnfreunde

Monsieur Orient-Express -

Monsieur Orient-Express
von Gerhard J. Rekel

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn man vom Orient-Express spricht, haben Eisenbahnfreunde ein verdächtiges Glitzern in den Augen. Doch nicht nur sie, sondern auch Krimifans und Cineasten, gilt doch der Zug als Inbegriff des Mythos. Selbst die Transsibirische Eisenbahn kommt an den Orient-Express nicht heran. Zum Ruhm des Orient-Expresses haben nicht nur die legendären Verfilmungen beigetragen. Maßgebliche Anteil an seiner Bekanntheit hat sein Erfinder Georges Lambert Casimir Nagelmackers (1845-1905).

 

Nagelmackers ist der Sohn eines belgischen Bankiers, nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten will, sondern seine eigenen Visionen verwirklichen will. Sein Ziel: in einer Zeit des Nationalismus und der streng gehüteten Landesgrenzen Europas eine schnelle und bequeme Möglichkeit vom Westen in den Osten zu reisen schaffen.

 

Dieses Buch erzählt die Geschichte des Orient-Expresses, die seines Schöpfers, die Höhen und Tiefen bis es Nagelmackers 1883 gelingt, seinen luxeriösen Zug von Paris bis Konstantinopel fahren zu lassen.

 

Nagelmackers gelingt das Kunststück, mit den zahlreichen teils privaten Bahngesellschaften Verträge über die Benützung der Bahnanlagen abzuschließen.

Beteiligte Bahnen waren:

 

die Chemins de fer de l’Est
die Reichseisenbahn in Elsass-Lothringen
die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen
die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen
die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen
die k.k. Staatsbahnen
die priv. Österreichisch-ungarische Staateisenbahngesellschaft
die Căile Ferate Române

 

Erst ab 1890 besteht die durchgehende Eisenbahnstrecke. Neben seinem Luxuszug ließ Nagelmackers auch zahlreiche Hotels bauen, um seinen Fahrgästen den größmöglichen Luxus zu bieten.

 

Meine Meinung:

 

Autor Gehard J. Rekel, der für das TV-Magazin „Terra X“ das Drehbuch zu „Orient-Express - Ein Zug schreibt Geschichte“ geschrieben hat, bringt uns in diesem Buch diesen Traum des Georges Nagelmackers näher.

 

Rekel erzählt die Geschichte des Visionärs spannend. Seine akribische Recherche hat zahlreiche, bislang unbekannten Details über den Orient-Express zu Tage gefördert.

 

Zahlreiche Fotos und Faksimiles bereichern den interessanten Text. Mit Hilfe der Zeittafel am Ende des Buches kann man die Geschichte von Georges Nagelmacker und seiner Vision gut einordnen. Zahlreiche Anmerkungen vervollständigen dieses gelungene Sachbuch, das in gediegener Aufmachung im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen ist.

 

Fazit:

 

Ein Sachbuch über den Orient-Express, dass nicht nur die Herzen von Eisenbahn-Fans höher schlagen lässt. Gerne gebe ich diesem Buch 5 Sterne und eine Leseempfehlung.