Rezension

Nicht nur für Liebhaber historischer Romane

Die Rose von Florenz - Ingrid Kretz

Die Rose von Florenz
von Ingrid Kretz

Bewertet mit 4 Sternen

Florenz im Jahre 1563: Zwei Frauen, wie sie fast unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet ein gemeinsames Schicksal. Beide befinden sich auf der Flucht: Die junge Mafalda ist aus dem Kloster geflohen, in das sie aus Geldmangel von ihrer Familie abgeschoben wurde. Die 15-jährige Bianca, Tochter eines Adligen aus Venedig, ist mit ihrem Geliebten, einem einfachen Bankangestellten, auf dem Weg nach Florenz. Die Wege der beiden Frauen kreuzen sich und es wächst eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen.

In Florenz begegnet Bianca dem Sohn des Herzogs, Francesco de Medici. Es ist der Beginn einer leidenschaftlichen Liebe, die über die Jahre viele Widerstände überbrücken muss. Mafalda, der ihr Glaube immer wichtiger wird, steht ihrer Freudin in alldem als Zofe zur Seite. Doch kann sie einen guten Einfluss auf Bianca ausüben?

In Die Rose von Florenz hat Ingrid Kretz die historische Figur der Bianca Cappello, Geliebte des Medici-Herzogs, erfolgreich zum Leben erweckt. Nicht nur die Personen, sondern auch die Umgebung beschreibt sie sehr genau, so dass man sich beim Lesen gedanklich im Florenz des 16. Jahrhunderts wieder findet und alles bildgenau vorstellen kann. Mir hat gefallen, wie die Autorin die historischen Ereignisse in ihrem Roman umgesetzt hat. Man merkt, dass sie gründlich recherchiert hat.

Authentisch und einfühlsam schildert Ingrid Kretz, wie die junge Mafalda sich mit ihrem Glauben und insbesondere mit der Gnade Gottes auseinandersetzt. Geschickt lässt sie in die Geschichte einfließen, welche Konsequenzen es damals im katholischen Florenz hatte, wenn man sich öffentlich zu Luthers Lehren bekannte.

Zum runden Abschluß bringen das Buch ein sehr interessantes Nachwort der Autorin, sowie ein hilfreiches Glossar.

Ein Lesegenuß, an dem nicht nur Liebhaber historischer Romane Gefallen finden werden.