Rezension

Nicht nur Grautöne

Catching Stardust (Queen's University 1) -

Catching Stardust (Queen's University 1)
von Emily Bähr

Bewertet mit 3.5 Sternen

MEINUNG

Das Buch behandelt einige wirklich interessante Themen, unter anderem stehen Depressionen im Fokus. Der Autorin gelingt es den Leser über EINE mögliche Erscheinung von Depressionen zu informieren und aufzuklären. Im Buch ist es Ruth, die sich mit den Folgen des Verlusts eines geliebten Menschen auseinandersetzen muss. Wir erleben, welchen Herausforderungen sie sich jeden Tag aufs Neue stellen muss und vor allem wie sie sich dabei fühlt. Anfangs lernt man Ruth als eine eher zurückhaltende Studentin kennen und möchte sie öfters dazu animieren mehr aus sich herauszukommen, doch von Seite zu Seite lernt man sie immer besser kennen und fängt an zu verstehen, wie verdammt mutig und stark sie eigentlich ist.

Dominics Verhalten gibt einem zunächst noch mehr Rätsel auf. Es ist unbestreitbar, dass in seiner Vergangenheit etwas vorgefallen sein muss, was ihn gegenüber Menschen skeptisch sein lässt und er sich seiner Gefühle völlig unsicher ist. Er wirkt anfangs etwas schroffer, doch man lernt recht bald seine Hilfsbereite und freundliche Seite kennen.

Die Beziehung der beiden entwickelt sich recht langsam und etwas ungewöhnlicher als gedacht, doch ich finde es wirklich gelungen weil es eben nicht der typische Verlauf ist, wie man ihn aus diesem Genre kennt.

Emily Bähr hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich trotz der schweren Thematik sehr flüssig liest. Die unangenehmen Phasen umschreibt sie glücklicherweise nicht, sondern drückt sie wirklich realistisch aus. Dadurch gehen relevante Informationen eben nicht unter oder werden beschönigt, sondern man erhält einen wirklich guten Einblick in das Krankheitsbild und die Gefühlswelt der Protagonisten.

BEWERTUNG/FAZIT 

Obwohl mir der Schreibstil, die Behandlung der Thematik und die Protagonisten wirklich gut gefallen haben muss ich leider sagen, dass ich mit Ruth und Dominic nicht wirklich warm geworden bin und mich nicht sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Das Buch ist wirklich interessant und gut geschrieben, aber mir hat dieses gewisse Etwas (vermutlich mehr Spannung?) gefehlt, sodass ich beim Lesen ein paar Pausen einlegen musste. Den Abzug gibt es also, weil ich mich leider nicht richtig auf die Story einlassen konnte, doch ich würde das Buch dennoch allen empfehlen, denen etwas an dieser Thematik liegt und für die eine Story auch mal etwas ruhiger verlaufen kann.