Rezension

Nicht sehr hilfreich

Hungry
von Crystal Renn Marjorie Ingall

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch ist ehrlich und offen, keine Frage. Die Geschichte zeichnet den Lebensweg der jugendlichen untergewichtigen Crystal, die irgendwann erkennt, dass sie mit der Esstörung nicht leben kann, und nun mit Anfang 20 ein sehr erfolgreiches und gefragtes Plus-Size-Model (was für ein Begriff grrh) ist.

Mit der Person Crystal Renn konnte ich mich identifizieren und ich denke, dass sie ihren Weg durch die Magersuchtt sehr gut beschrieben hat. Allerdings kann ich mit ihrem Modeljob nicht viel anfangen und so war das Buch - vor allem die zweite Hälfte - ziemlich ermüdend. Die Modewelt ist mir fremd und sein Leben auf seinen Körper zu reduzieren - und das tut sie, ob mit oder ohne Essstörung - das wäre mir zu wenig. Letztlich ist sie vom Urteil anderer über sich abhängig. Wenn sie nicht gebucht wird, kann sie einpacken. Für meine Begriffe hat sie einfach wahnsinniges Glück gehabt, an die richtigen Leute zu geraten, die ihr Zeit gegeben haben, sich das Fell anzuschaffen, das sie braucht, um in der Modewelt zu existieren.

Leider wird die Wende in ihrer Esstörung nur schemenhaft thematisiert. Plötzlich nimmt sie zu, weil sie älter wird und lernt dies zu akzeptieren. Das zu dieser neuen Selbstakzeptanz ein bisschen mehr gehört, wird an die Seite geschoben. Auch hat sie Glück, dass ihr Set-Point, auf den sie sehr eingeht, im "richtigen" Bereich für ein Plus-Size-Model liegt, nämlich bei Kleidergröße 42. Was wäre, wenn dem nicht so wäre?!
Nicht sehr hilfreich für Betroffene, finde ich.