Rezension

Nicht so lebensfroh wie erhofft

Felicità! -

Felicità!
von Aja Leuthner

Bewertet mit 3 Sternen

"[…] welche Geschichte ähnelte schon einer anderen? Und welche Geschichte ließ zwei Menschen mit genau derselben Erfahrung zurück? Der eine stand auf und machte weiter, als sei nichts geschehen, der andere verlor seinen Kompass. Giovanna wusste schon lange nicht mehr, in welche Himmelsrichtung sie laufen sollte."

 

Angelockt vom interessant klingenden Klappentext (der mich eine lebensbejahende Geschichte über eine bedeutungsvolle Frauenfreundschaft vor italienischer Kulisse erwarten ließ) sowie dem nostalgisch anmutenden Cover, stürzte ich mich in die Lektüre.

 

Dass die Story kein reiner happy peppy Read werden würde, war mir natürlich im Vorfeld bewusst gewesen, immerhin handelt es sich nicht um ein klassisches Humor- und Romance-geprägtes Feel-Good-Werk. Dennoch war ich letztlich von der auf Ernsthaftigkeit ausgerichteten Intensität überrascht, da ich trotz der mitunter schweren Themen auf etwas (ausgleichende) Leichtigkeit gehofft hatte.

 

Es überwog bei allem eine ruhige, aber von Schwermut geprägte Grundstimmung, die durch den zum Teil recht nüchtern gehaltenen Erzählton noch verstärkt wurde und lediglich hin und wieder durch die italienische Atmosphäre aufgelockert (aber eben leider nicht abgefedert) werden konnte.

 

Ich empfand die Handlung über lange Passagen als schleppend, was hauptsächlich daran lag, dass ich mit keiner der Frauen wirklich ich warm wurde. 

 

Trotz meiner Kritik möchte ich nicht sagen, dass der Schreibstil an sich schlecht gewesen wäre; ich würde ihn eher als nachdenklich, melancholisch, eindringlich und tiefgründig bezeichnen. … was im Grunde allesamt erstrebenswerte Eigenschaften für einen Erzählstil sind. Es läuft wohl darauf hinaus, dass das Buch schlichtweg nicht mein cup of tea war.

 

Mein Lieblingszitat: "Don’t embrace the past."

 

Fazit:

Von mir gibt es eine Empfehlung für alle Fans von ruhigen Schicksalsromanen.