Rezension

nicht überzeugend

Die perfekte Unschuld - Helen Fields

Die perfekte Unschuld
von Helen Fields

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch beginnt rasant mit zwei Morden, die ein hohes Potential an Spannung versprechen. Man erhält Einblicke in die englische Polizeiarbeit, es gibt ein paar überraschende Wendungen inklusive einem ‚Hinbiegen‘ der Legalität, was in einem fiktiven Roman schon in Ordnung sein kann, und hat ein realistisches Ende.
Sehr ausführlich wird immer und immer wieder das Kompetenzgerangel zwischen den Abteilungen der Ermittlungsbehörde geschildert. Das nervt auf Dauer und geht zu Lasten des Erzählflusses und der Spannung.
Leider wird in diesem Roman vorausgesetzt, dass man den Vorgängerband kennt und es wird auf Situationen angespielt, die man leicht mit ein paar Worten hätte skizzieren können, damit sich ein ‚neuer‘ Leser etwas leichter tut. Aber die Autorin scheint anzunehmen, dass es so etwas nicht gibt. Das ist ärgerlich.
Wirklich gestört aber hat mich das Verhältnis Morde – Privatleben. Es geht eigentlich in erster Linie um das Gefühlsleben von Callanach, der eifersüchtig reagiert, als mit Edgar ein neuer Detective für einen Cyberfall auftaucht, der offensichtlich mit Ava liiert ist. Himmel, ich wollte einen Krimi lesen und kein Liebesdrama! Abgesehen davon benehmen sich vor allem Ava und Callanach, immerhin beide erwachsen und als Detectives Profis, zeitweise so derartig dämlich, dass ich mich fragte, ob ich wirklich weiterlesen sollte.

Nein, dieser Thriller hat mich nicht überzeugt.