Rezension

Nicht überzeugend

Die Helden von Midgard - Liza Grimm

Die Helden von Midgard
von Liza Grimm

Bewertet mit 2 Sternen

Handlung:
Die Walküre Kára und der Gott Tyr haben einen neuen Auftrag bekommen. Erik wurde dazu bestimmt, ein Held zu werden und auf diesem Weg sollen ihn die beiden Bewohner Asgards begleiten. Kára widmet sich dieser Aufgabe voller Tatkraft, ist sie doch in den jungen Mann verliebt und hofft auf ein ewiges Leben von dem Krieger. Doch gleichzeitig muss sich die Walküre in Acht nehmen, Erik weiß nicht, wer sie ist und weshalb sie in sein Leben getreten ist. Kára fällt es immer schwerer, dieses Geheimnis zu wahren....

Gleichzeitig will Tyr seine Schwester schützen, weiß er doch von einem neuen Gesetz in Asgard, welches für Kára gefährlich werden könnte. Er verbündet sich gezwungenermaßen mit Loki dem Listenreichen, doch das Schicksal nimmt einen anderen Lauf als gedacht.

Meinung:
Das Cover wird beherrscht von einem starken grün, was das Buch zu einem Blickfang werden lässt und bestimmt viele Menschen in einer Buchhandlung dazu verleitet, es in die Hand zu nehmen und näher zu betrachten. Schnell wird klar, dass es sich hierbei nicht um einen sanften Roman handelt, die Axt deutet sofort auf einen Fantasy-Roman hin und außerdem auf ein weiteres Themenfeld als nur einen kleinen Liebesroman. Dahinter sind noch einige weiße Blumen, die alles etwas auflockern und einen interessanten Hintergrund bilden. Insgesamt finde ich das Cover gut gestaltet, mich würde es in einer Buchhandlung nicht anspringen, dafür stört mich die Axt doch etwas.

 

Ich bin in dem Fantasy-Genre nicht bewandert, dieses Gebiet reizt mich nur wenig und meist mache ich auch einen Bogen darum. Dieses Buch wurde mir von dem Knaur-Verlag überraschend zugeschickt und ich war doch gespannt auf die Handlung. Schon seit längerem verfolge ich die Autorin lose und dadurch habe ich auch immer mal etwas über den Roman gelesen. Ihn nun in meinem Briefkasten vorzufinden war unerwartet, aber ich habe mich auch etwas auf das Lesen gefreut, weil ich es immer toll finde, wenn Autoren offen zeigen, wie viel Herzblut in ihrem Werk steckt.

 

Mit der Schreibweise hadere ich immer mal wieder. Eigentlich hatte ich gedacht, innerhalb von höchstens zwei Tagen den Roman ausgelesen zu haben und habe am Ende viel länger dafür gebraucht. Das lag nicht an fehlender Zeit, sondern weil ich an den Sätzen irgendwie hängen geblieben bin. Es gab teilweise gute Beschreibungen von Orten und Räumen, andererseits fand ich die Redeweise zu unpersönlich, zu abgehackt und knapp. Dadurch fehlte mir etwas der Zugang zu der Handlung und ich bin mit dem Lesen nicht so vorangekommen, wie gehofft. Letztendlich wurde ich nicht in den Sog der Geschichte gezogen, sondern habe mich gerne ablenken lassen.

Weiterhin zog sich das Buch lange Zeit hin, ständig wurden die gleichen Probleme durchgekaut und nichts richtig spannendes ist passiert. Ich habe darauf gewartet, dass mal ein bisschen mehr Drama entsteht und auch mehr Konflikte auftreten. Das geschah dann auf den ungefähr letzten 100 Seiten, hier gab es mehr Handlung und überraschendes ist passiert. Gerade das Ende konnte mich positiv stimmen, damit hatte ich nicht gerechnet und ich war froh, dass es so besonders gestaltet wurde. Meine bisherige Meinung konnte dadurch geändert werden, was letztendlich zu einer besseren Bewertung führt.

 

Als Setting dienen vollkommen verschiedene Orte, die alle richtig gut beschrieben wurden. Teils fand ich es schwierig, diese räumlich einzuordnen, vielleicht wäre es hier gut, wenn eine Karte von Asgard existieren würde. So kann man die Orte direkt auf einer Karte verorten, was mir definitiv geholfen hätte.

 

Die Charaktere fand ich teilweise etwas schwierig. Mit Erik wurde ich durchweg nicht warm, alle anderen fand ich als einzelne Person wirklich toll, zusammen wirkten sie nicht ganz so stark und standen sich leicht im Wege. Sie traten dann nicht mit voller Kraft auf, wodurch sie Sympathie verloren.

Wie schon erwähnt, Erik war nicht mein Favorit. Er war mir nicht lebendig genug, wirkte manchmal wie ein Ken, dann gab es innerhalb von Sekunden einen Stimmungsschwung und von dem umgänglichen Mann ist nichts mehr zu sehen. Davon war ich schnell genervt, er war mir zusammenfassend zu sprunghaft.

Besonders gut gefallen hat mir das Auftreten von Tyr und Loki. Sie waren einfach einzigartig dargestellt, ihre Charaktere waren ausgereift und fertig zur Präsentation.

Über die Götter hätte ich mir gerne mehr Informationen gewünscht, vieles habe ich nachlesen müssen, um mehr von der Handlung mitnehmen zu können und Zusammenhänge zu verstehen. Außerdem fand ich ihren Wandel interessant, wie sie in Asgard und Midgard auftreten, da gibt es doch einige Unterschiede, die gut in die Handlung mit hätten eingebunden werden können.

Fazit:

So richtig mitnehmen konnte mich die Handlung nicht. Dafür geschah zu lange Zeit zu wenig, erst auf den letzten Seiten nahm die Handlung Fahrt auf und wurde interessanter. Mein Highlight waren die Götter in dem Roman, sie waren mysteriös, geheimnisvoll und sind häufig mit vollem Einsatz aufgetreten.