Rezension

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nicht überzeugend

#Fatboysrun - Philipp Jordan

#Fatboysrun
von Philipp Jordan

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Ex-Sprayer. Ein Junkie. Einer, der den Geschmack von Salz im ganzen Leben braucht - immer mehr.

Und der schon früh - noch als Schüler - eine Grenzerfahrung mit Krebs erlebte, also auch schon an der Kippe stand.
 

Ich habe eine ähnliche Lebensgeschichte bei einem Bekannten erlebt. Nicht durch eine Krebsdiagnose wie Philipp, sondern durch einen unverschuldeten Unfall schwebte er mit Anfang 20 in Todesnähe. Parallel zu Philipp kam danach die Phase, mit dem Tod zu spielen, zu saufen, rauchen, kiffen, zu versuchen, dem Schicksal auf die Spur zu kommen. Wieso habe ich überlebt, wieso aber hatte ich überhaupt den Unfall? Wieso? Wieso? Wiederkehrende Fragen, zu denen die Drogen keine Antwort liefern.  

Wenige Jahre später dann die Umkehr, auch hier die Parallelität zu Philipp. Ein Anfall von Sportlichkeit, als müsste man sich, seinem Körper, beweisen, was man doch zu leisten imstande ist. Der erste Halbmarathon, der erste Marathon. Und auch Philipp Jordan läuft einfach weiter, läuft und läuft.

Solche Geschichten funktionieren und motivieren. Machen Lust darauf, selbst Grenzen auszutesten, am eigenen Schicksal nicht zu verzweifeln.

Doch der flapsige Ton und die teilweise recht selbstverliebten Schilderungen haben mir den Spaß am Lesen ein bisschen verdorben und mich nicht überzeugt.

Schade.