Rezension

Nicht zu gruselig

Das Atmen der Bestie - Graham Masterton

Das Atmen der Bestie
von Graham Masterton

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Ein Haus das atmet, doch kein Atmen als würde ein Fenster offen stehen sondern ein Atmen eines Dämons - einer Bestie. Seymour Willis erbittet deshalb Unterstützung vom Gesundheitsamt. Doch ob es eine Fallströmung im Kamin ist oder ein Tier das in der Wand gefangen ist, das will John Hyatt widerwillig herausfinden. Er ahnt jedoch nicht, was sich hinter den Geräuschen wirklich verbirgt ...

Meinung:
Das Cover ist recht schlicht. Man sieht steinerne Mauern und es ist vor allem der Titel, der einem entgegen zu stürzen scheint. Dieser macht auch neugierig und klingt schon mal nach Horror.

Der Anfang des Buches, kann einem schon Angst machen. Denn die Anmerkung des Autors auf Seite 9, lesen sich wie eine beängstigende Warnung.
Als der Autor das Buch schrieb, sind ihm Sachen passiert, wie es bis zu dem Zeitpunkt nie der Fall war. Es geht um übernatürliche Kräfte des Indianerfolks. Doch das einfach nur als Aberglauben abzutun, liest sich als irrwitzige Geschichte in das Atmen der Bestie.
Der Protagonist ist ein absoluter Realist. Er glaubt nicht an Geister oder anderen übernatürlichen Quatsch. Doch als er das Haus von Seymour Willis mit einem Freund besucht, erlebt er dieses "Atmen" am eigenen Leib. Und aus dem Realist wird schnell ein Gläubiger. Denn auch wenn ihm nicht bewusst ist, was in diesem Haus vor sich geht, so erlebt er den Tod, der nicht stirbt. Und genauso wie es sich anhört, so ist es auch.
Es sterben 3 Menschen, an der Zahl und leben dennoch. Doch warum und weshalb, kann ihnen kein Arzt erklären. Erst der Medizinmann George "Thousend Names" (wobei ich gestehen muss, das sich der Name sehr sperrig liest), bringt ihm mit einem Lächeln, Licht ins Dunkle.
Der Aberglaube wird real. Das ist wirklich gut gemacht und gerade dieser Indianermythos war sehr faszinierend.
So hangelt sich das Buch von Todesfall zu Todesfall, von sterbenden Charakteren zu neuen Charakteren, in einem furiosen Endgame.
Der Text ist zwischenzeitlich etwas langatmig, was in diesem Kontext sehr amüsant ist. Leider verliert die Geschichte dadurch an Tempo und die Spannung kann sich nur schlecht aufbauen. Die Charaktere sind jedoch sehr gut ausgearbeitet, wobei mich der Protagonist nicht unbedingt gefesselt hat, auch wenn er bemüht ist der Sache auf den Grund zu gehen.
Für meinen persönlichen Geschmack ist wenig Horror in dem Buch zu finden und dennoch ist es lesenswert. Man muss sich aber darauf einstellen, das es nicht so gruselig ist wie der Titel verspricht. Ich hätte aber große Lust wieder etwas vom Autor zu lesen.
Wer es nicht so gruselig mag, der sollte hier unbedingt zugreifen.