Rezension

nichts Besonderes

Nachtauge - Titus Müller

Nachtauge
von Titus Müller

Bewertet mit 2.5 Sternen

April 1943: Dicht an der Möhnetalsperre befindet sich ein Lager, in dem ukrainische Zwangsarbeiterinnen Waffen produzieren müssen. Doch der Leiter ihres Lagers, Georg Hartmann, ist ein Mann voller Zweifel und Skrupel. Und er ist im Begriff, eine Liebesgeschichte zu beginnen, die ihm eigentlich nur den Tod bringen kann. Zur gleichen Zeit jagt in London der britische Geheimdienst eine deutsche Spionin, die raffinierter und kaltblütiger als alle ihre männlichen Kollegen ist. Unter dem Codenamen "Nachtauge" ist sie einem Geheimnis auf der Spur, das alle deutschen Talsperren betreffen könnte.

Das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen ist ein sehr wichtiges Thema das für mein Empfinden hier nicht genug beachtet wird. Im ganzen werden zuviele Klischees an einander gereiht. Alle Figuren sind einseitig dargestellt. Der Gutmensch der nicht an die Front wollte, weil er nicht töten will, wird Lagerleiter. Einer seiner Wachleute ist ein Sadist. Der Schwager ist ein Karriere Nazi und nicht aus Überzeugung. Der Hauswart ist es durch und durch. Die Fremdarbeiterin ist klug und schön. 

Dieser Teil des Romans kommt flach beim Leser an und hinterläßt bei mir keine bleibenden Eindrücke.

Der zweite Teil ist die Suche nach einer Spionin in England. Hier kommt ein Versuch der Spannung auf, kann aber nicht mit Romanen wie "Die Nadel" von Ken Follett mithalten. Es ist alles so bemüht und die Figur der Spionin ist perfekt und den Verfolgern so sehr überlegen das man sich am Ende wundert warum sie in einem englischen Gefängnis stirbt und die Informationen die sie gesammelt hat nicht an die Nazis gelangen.