Rezension

Nichts besonderes, aber lässt sich ganz gut lesen

Die Nächste, bitte - Mia Morgowski

Die Nächste, bitte
von Mia Morgowski

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Dr. Paul Rosen ist ziemlich frustriert, da er in der Praxis seines Vaters das Leben eines kleinen Hausarztes fristet, anstatt wie geplant, als Anti-Aging-Spezialist Karriere und Kohle zu machen. Modeverkäuferin Nella leidet unter extremer Flugangst, doch da sie ihren Freund in der Schweiz besuche möchte, wendet sie sich an ihren Hausarzt, welcher ihr beruhigende Tropfen verschreibt.
Leider wirkt das Mittel nicht und Nella erleidet auf dem Flug in die Schweiz einen Zusammenbruch. Zufälligerweise ist Dr. Rosen auch in dem Flugzeug, da er sich in der Schweiz in einer Schönheitsklinik um seinen Traumjob beworben hat. So kümmert er sich notgedrungen um die verzweifelte Nella. Als die beiden das Flughafengebäude verlassen, überrascht Prof. Schümli, Pauls zukünftiger Chef, die beiden und hält Nella für Pauls Ehefrau. Denn eine Ehefrau ist Bedingung für die Stelle in seiner Schönheitsklinik. Da Nellas Freund Leo ihr für den Abend eh abgesagt hat, willigt sie widerstrebend ein, für einen Abend Fr. Dr. Rosen zu spielen und das Chaos nimmt seinen Lauf…

Meinung:
Meine Erwartungen an den Roman, waren nun nicht besonders hoch. Der Klappentext verspricht eben eine typische, überzogene und humorvolle Liebesgeschichte, ohne großen Anspruch - und genau das habe ich auch bekommen.

Die Geschichte wird dabei jeweils abwechselnd aus der Sicht von Paul und von Nella erzählt. Während Pauls Erzählungen in typischer Buchform geschrieben sind, werden Nella's Anteile eher in Form eines Tagebucheintrags mit Zeitangaben und Randverzierungen wiedergegeben. Dabei wirkt dieser Szenewechsel aber gut durchdacht und unterstützt den Leser dabei, einen Rundumblick der kompletten Geschichte zu erhalten.

Der Schreibstil ist in beiden Teilen zwar unterschiedlich, aber immer flüssig und leicht zu lesen. Die Geschichte bedient sich vieler Klischees und ist teilweise extrem sarkastisch. Zwischenzeitlich hat mich dieser Umstand auch öfters zum Schmunzeln oder Lachen gebracht. Und auch wenn man merkt, dass die Autorin sich wirklich Mühe gibt, vor allem gegen Ende, einige eher unvorhergesehene Wendungen zu integrieren, ist die Handlung selbst einfach platt und schafft es selten, für eine wirklich Spannung zu sorgen.

Die Charaktere sind sehr stereotyp und strotzen nur vor Klischees. Und dabei sind sie leider oft auch noch ziemlich unsympathisch. Vor allem Paul ist ein oberflächlicher Macho, der nur das Geld im Kopf hat und dem das Wohlergehen seiner Patienten völlig egal ist. Zwar verändert er sich im Laufe des Romans zumindest leicht, aber seine Bekanntschaft möchte ich trotzdem nicht machen.

Nella ist zwar etwas sympathischer, aber trotzdem ist es mir teilweise auch ziemlich schwer gefallen, mich in sie hineinzuversetzen. Und auch die Nebencharaktere erfüllen alle nur denkbaren Vorurteile. Zwar ist dies nicht tragisch, da man dadurch leichter über die ganzen Miseren lachen kann, aber es trägt eben auch nicht dazu bei, dass der Roman wirklich positiv hervorsticht.

Fazit:
„Die Nächste, bitte“, ist ein typischer Frauenroman, der sich ganz gut lesen lässt und dabei auch für den einen oder anderen Lacher sorgt. Jedoch ist die Handlung sehr seicht und die Charaktere zu klischeehaft um wirklich vollkommen zu überzeugen. Trotzdem hat mir das Buch einige sehr kurzweilige Lesestunden verschafft, weshalb ich solide 3 von 5 Buchherzen vergebe.